Höß überrascht mit Entschluss

Das Verwaltungsgericht forderte Bad Wiessee kürzlich auf, den ausgewiesenen Busparkplatz auf dem Dourdanplatz zu verlegen, nachdem eine Anwohnerin geklagt hatte. Bürgermeister Höß überrascht nun mit einer klaren Entscheidung.

Wiessees Bürgermeister Peter Höß gab gestern einen Entschluss zum Dourdanplatz bekannt.

Auslöser war eine Klage von Ursula Lederer, die sich als Anliegerin durch die Immissionen der Busse – ob Abgase oder Lärm – beeinträchtigt fühlte. Bei einem Ortstermin am 22. März sah der Vorsitzende Richter Dietmar Wolff Handlungsbedarf durch die Gemeinde. Sie muss bis 15. Mai die jetzt vorhandenen Busparkplätze vor dem Grundstück Lederers auf die Südseite des Dourdanplatzes am Zeiselbach verlagern. Gleichzeitig soll eine zeitliche Beschränkung von 8 bis 22 Uhr veranlasst werden.

Außerdem wird die Gemeinde aufgefordert, nach Möglichkeiten eine Beschilderung zu suchen, „die das Wenden durch Busse auf dem Platz verhindert“, so das Gericht. Es schlug ferner die Ausfahrt der Busse über die Seestraße und Löblweg zur Bundesstraße vor. Wie Peter Höß (Wiesseer Block) vor dem Gemeinderat am Donnerstagabend erklärte, habe er gar nicht mit einer Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht gerechnet.

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Denn Anlass für die Klage von Frau Lederer seien vor ihrem Grundstück die Postbusse gewesen, die ihre Motoren schon frühmorgens warmlaufen ließen. „Doch diese gibt es schon seit einem halben Jahr nicht mehr“, so Höß. Doch wegen des Richterspruchs, dessen Umsetzung „problematisch“ sei, empfehle er gleich eine „Neuregelung“ für den Dourdanplatz.

Keine Busse mehr

„Wenn der Zeiselbach hochwassersicher ausgebaut wird, müsse man mit dem Ufer Richtung Parkplatz rücken“, erklärte der Rathauschef. Denn an dieser Stelle sei der Bach schon mehrfach über die Ufer getreten, deshalb brauche er dort mehr Platz. „Dabei könnte sich dann noch ein ordentlicher Grünstreifen entlang des Gewässers ergeben, denn der Platz soll schöner werden“, stellte Höß in Aussicht. Für die Busse sei es dann extrem schwierig, dort zu wenden.

Der Vorschlag des Richters, „dass die Busse runter Richtung Promenade und über die Seestraße wieder ausfahren, ist wenig praktikabel“. Deshalb sei man im Rathaus zu dem Entschluss gekommen, der noch mit dem Landratsamt abgestimmt werden müsse, „dass wir dort auf dem Dourdanplatz das Thema Busparkplatz ganz bleiben lassen“.

Verschönerung des Dourdanplatzes

Höß schwebt dort in Ergänzung zum Lindenplatz eine schöne Anlage vor. Städteplaner Eberhard von Angerer hatte für die Neugestaltung schon Ende vergangenen Jahres einen Betrag von 300.000 Euro anvisiert. Damit Reisebusse das Bild nicht mehr trüben, sollen diese dann in den beiden Haltebuchten gegenüber dem ehemaligen Postamt ihre Passagiere aus- und einsteigen lassen. Dies wäre in beide Fahrtrichtungen möglich, da der RVO die einstigen Haltestellen nicht mehr benötige.

Als Parkplatz für die Reisebusse hat Höß die Flächen vor dem Bauhof im Auge. Laut Höß müssten dafür extra Flächen ausgewiesen werden. Zusätzlich könnte am Wochenende auch der Platz hinter dem Rathaus mitgenutzt werden. „Damit könnte dieses Problem zukunftsweisend gelöst werden“. Bis 20. April werde die Gemeinde dem Gericht einen entsprechenden Vorschlag unterbreiten.

Förderbescheid über 660.000 Euro ist da

Nachdem Höß schon den Lindenplatz erwähnte, gab er auch bekannt, dass für den Ausbau die Förderung von der Regierung von Oberbayern eingetroffen ist. „Es sind, wie geplant, 660.000 Euro.” Dieser Betrag wird „in den nächsten Tagen“ vom Kämmerer erwartet.

Bleibt es dabei, hat das Gesamtpaket Lindenplatz insgesamt mindestens 1,3 Millionen Euro gekostet, so Kämmerer Franz Ströbel auf Nachfrage. Förderungswürdig davon sind allerdings nur 1,1 Millionen Euro. Nach Abzug der Förderung von 660.000 Euro bleiben voraussichtlich “640.000 Euro an der Gemeinde hängen”. Im Mai wartet der Platz auf seine Vollendung. Die Einweihung soll aber erst erfolgen, wenn es auf dem Platz grünt und die Möblierung steht. Das „Wohnzimmer“ der Gemeinde hatte im Vorfeld für viel Ärger gesorgt.

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