Vom Wiesseer Sporthotel ins Ungewisse

Im Herbst 2015 herrschte noch Aufbruchsstimmung für ein Sporthotel in der Hirschbergstraße. Seitdem jedoch hält sich Investor Günter Kurtz bedeckt. Und seine Firma, die das Projekt betrieben hat, gibt es nicht mehr.

Rainer Leidecker, Bürgermeister Peter Höß und Hans-Peter Völmicke bei der Präsentation.
Da strahlte noch die Sonne: Rainer Leidecker, Bürgermeister Peter Höß und Hans-Peter Völmicke vor dem Grundstück des geplanten Sporthotels / Archivbild vom 25. September 2015

Sucht man nach der „Fox Beteiligungs GmbH & Co. KG“ in Haar, die im September 2015 als Bauherrin in Erscheinung trat, wird es nebulös. Damals wurde extra ein Fototermin mit Bürgermeister Pater Höß und den beteiligten Projektentwicklern Rainer Leidecker (Capital Forum AG) und Hans-Peter Völmicke (Gesellschafter der Projektgesellschaft Hirschbergstraße 15 bis 17) anberaumt.

Es wurden dort auch Details präsentiert. Auf dem 7.000 Quadratmeter großen Grundstück sollte ein Sporthotel mit 180 Betten entstehen. „Im Dachgeschoß ist eine Sauna mit Fitness- und Spa-Bereich und einem schönen Bergblick“, verkündete Leidecker damals begeistert.

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Da das Hotel mit geschätzten Kosten von 14 Millionen Euro aus Eigenmitteln finanziert werden könne, „möchte Investor Günter Kurtz das Konzept zügig umsetzen“, erklärte Völmicke seinerzeit. Es sollte ein inhabergeführtes Hotel werden. Hotel- und Sportkompetenz wolle sich der Bauherr aber dazukaufen. „Planungsrechtlich ist alles geklärt. Ich sehe keinen Grund, warum nicht 2016 mit dem Bau begonnen werden kann“.

Funkstille

Wer damals allerdings nicht erschien, war Investor Günter Kurtz. Bis heute, so Bauamtsleiter Helmut Köckeis, habe sich Kurtz noch nicht bei der Gemeinde gezeigt. Konkretes weiß Köckeis nicht. „Ich habe nur mal gehört, dass der Investor das Hotel als Familienbetrieb führen wollte, dies aber angesichts der geplanten 85 Zimmer nicht schaffen würde“. Dann hätte es laut Köckeis zwar alternative Planungen gegeben, „das liegt aber bereits ein halbes Jahr zurück“.

Seitdem herrsche Funkstille. Damals ergaben Recherchen der Tegernseer Stimme, dass Kurtz Kontakte zu einem Architekturbüro in Baden-Württemberg aufgenommen haben soll. Die eigens angefertigten Entwürfe fanden aber offenbar nicht die Zustimmung des Investors. Inzwischen sei ein anderes Planungsbüro aus der näheren Umgebung mit dem Millionen-Projekt beauftragt worden.

Kurtz als Spinne im Firmennetzwerk

Gerne hätte man mit Kurtz persönlich über sein Projekt gesprochen. Doch weder die angegebene Adresse noch die Telefonnummern einer „FOX Verwaltungs GmbH“ in Haar existieren noch. Ruft man dort an, erfolgt der Verweis auf eine „COM Unternehmensberatungs GmbH“ in Haar. Doch die ist laut Bundesanzeiger in Liquidation.

Investor Kurtz spinnt seine Firmennetzwerk-Fäden.

Bei der Suche im Internet stößt man auf ein ganzes Netzwerk von Firmen, bei denen Krutz oftmals als Geschäftsführer ausgewiesen wird. Der letzte Eintrag ist eine „G. Kurtz Vermögensverwaltungs- und Beteiligungs-GmbH“ in Ebersberg. Aber auch dort hebt niemand ab.

So dürfte wohl wieder ein Jahr vergehen, ohne dass es Fortschritte für die Baulücke der ehemaligen Kinderklinik in der Hirschbergstraße gibt. Dann werden es bald vier Jahre, als man damals bei der Vorlage der ersten Planungen für das Sporthotel im Gemeinderat noch frohlockte, „dieses Hotel ist ein weiteres Signal für die Aufbruchsstimmung im Ort“.

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