Die 150 Meter zwischen der Aribostraße und dem Josef-Höß-Weg waren bislang eher eine Oase der Ruhe. Hauptsächlich Radfahrer und Fußgänger nutzten diese Passage. Aber jedes Fahrzeug, das in den Karl-Holl-Weg einfuhr, beispielsweise zum Hotel Berlin, musste wieder umdrehen: Eine Schranke versperrt derzeit noch die Weiterfahrt in den Josef-Höß-Weg. Neben dem Hotel sind Anlieger noch ein Mehrfamilienhaus mit fünf Garagen und ein Einfamilienhaus.
Diese verkehrsberuhigte Zone ist aber bald Geschichte. Spätestens im Frühjahr soll der Karl-Höll-Weg durchgängig auf 4,25 Meter verbreitert werden. Dies geschehe nach den Vorschriften die unterste Minimalbreite, erklärte Architekt Lorenz Strohschneider im Gemeinderat. „Die Breite reicht nur für den Begegnungsverkehr von zwei Pkws. Kommt ein Lkw, müsste der auf den Fahrbahnrand ausweichen“, erläuterte Strohschneider seine Planungen. Bei zehn Probebohrungen sei festgestellt worden, dass der Weg einen sehr schlechten Unterbau habe. Daher müsse dieser ebenso erneuert werden, wie es neue Sickerschächte zur Entwässerung der Straße geben soll.
„Bisher erfolgte der Abfluss seitlich über die Anliegergrundstücke“, so Strohschneider. Künftig soll das Wasser zunächst in den Sickerschächten gereinigt und dann in den Untergrund geleitet werden. „Geplant ist, dass sich alle Spartenträger wie Abwasserkanal, Wasserversorgung, Telekom und Kabel Deutschland zeitlich abstimmen, damit die Baumaßnahme nicht länger als zwei oder drei Monate dauert“, sagte der Rottacher Planer Strohschneider Auch Leerrohre für eine spätere Breitbandversorgung würden mitverlegt werden.
„Äußerst wirtschaftliche Planung“
Der erste Spatenstich soll zeitig im Frühjahr erfolgen. Geplant ist, dass vor allem die Zufahrt zum Hotel Berlin möglichst wenig beeinträchtigt wird. Dafür sollen die Straßenarbeiten in zwei Bauabschnitten erfolgen, damit entweder die Anfahrt von der Aribostraße oder dem Josef-Höß-Weg möglich ist. „Die Planung erfolgte äußerst wirtschaftlich und nach Mindeststandards eines Straßenausbaus“, so Strohschneider. Er schätzt die Kosten auf 203.000 Euro. Nutznießer dieser Sanierung dürfte vor allem das Hotel Berlin mit seinen 21 Zimmern und einem entsprechenden Verkehrsaufkommen sein.
Zu Beginn des Sommers soll dann der Karl-Holl-Weg die Aribostraße mit dem Josef-Höß-Weg verbinden und zur Durchgangsstraße werden. Ob darüber jeder Anwohner erfreut ist, muss abgewartet werden. Zumindest aber seien die Anlieger schon über die Baumaßnahme informiert worden.
Bislang ist der Karl-Holl-Weg auch noch ein finsteres Loch. Zwei Funseln bringen nur wenig Licht in die dunkle Gasse. Fünf neue Straßenlampen zeugen künftig auch nachts davon, was die Gemeinde mit über 200.000 Euro schaffen kann.
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