Höhere Flut durch Rottach-Ausbau?

Grundsätzlich ist man im Rottacher Gemeinderat für den Hochwasserschutz an der Rottach. Dennoch fürchteten die Gemeinderäte in der Sitzung vor einem Monat einen unverhältnismäßigen Anstieg des Seepegels.

Kaum Auswirkungen erwartet man dagegen im Wasserwirtschaftsamt und im Rottacher Bauamt. Ein Anstieg bei einem hundertjährlichen Hochwasser bewege sich im Millimeterbereich, heißt es dort.

So sähen die Winkelstützmauern aus Beton aus
So sähen die Winkelstützmauern aus Beton aus.

In der Sitzung vor einem Monat machten sich die Rottacher Gemeinderäte Sorgen darum, dass die Hochwasserschutzmaßnahmen an der Rottach bei einem hundertjährlichen Hochwasser den See stärker ansteigen lassen könnten als beim Hochwasser im vergangenen Jahr. Dennoch wurden die Pläne beschlossen. Aber es wurde auch ein ganzheitliches Hochwasserschutzkonzept für den Tegernsee gefordert.

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Ein solches Konzept wollen die Kritiker des Vereins “Rettet den Tegernsee e.V.” bald vorstellen: “Der See tritt dadurch schneller über die Ufer”, befürchtet deren Vorsitzender Andreas Scherzer.

Wenn bisher nur 40 Kubikmeter Wasser pro Sekunde in den See geflossen seien, seien es nach Umsetzung der Maßnahme 60 Kubikmeter, sagt er. Wenn man nicht gleichzeitig den Ablauf an der Mangfall erhöhen würde, würde das zu einer stärkeren Überschwemmung führen, so die Befürchtung.

Gesamtmenge Wasser bleibt die gleiche

Im Wasserwirtschaftsamt sieht man das anders: “Die 60 bis 65 Kubikmeter Wasser pro Sekunde bei einem hundertjährlichen Hochwasser fließen sowieso in den Tegernsee”, sagt Andreas Holderer, Abteilungsleiter für den Landkreis Miesbach. Ohne die Hochwasserschutzmaßnahme fließe ein Teil des Wassers eben durch die Wohnbebauung ab. Das werde dadurch verhindert. Die Gesamtmenge Wasser bleibe aber die gleiche.

Daher erwarte er keine großen Pegelveränderungen. “Das Wasser wird zwar schneller in den See fließen, aber der ist groß genug, dass das nicht groß ins Gewicht fällt.” Sollte sich der Pegel verändern, liege dies im Millimeterbereich, sagt er.

Der Hochwasserschutz sei schon an einigen Zuläufen verstärkt worden, sagt Holderer. So beispielsweise an der Weissach und am Söllbach. Derzeit werde geprüft, wo man Überschwemmungsflächen ausweisen kann. Eine Fläche gebe es bereits zwischen Kreuth und Trinis, sagt er. Dort gebe es einen Deich, der bei Hochwasser geöffnet und die Fläche geflutet werden könne: “Das führt schon zu etwas Entlastung.”

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