Arbeitsplätze für Waakirchen

“Es ist nie toll, Flächen aus dem Naturschutz herauszunehmen”- das war die Kernaussage von Waakirchens Bürgermeister Sepp Hartl im Umweltausschuss des Kreistages. Um das Gewerbegebiet in Waakirchen zu sichern und zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen, sei dies jetzt trotzdem nötig. Doch der Umweltausschuss zeigte sich skeptisch.

Die Firma Biolink in Waakirchen will ihr Areal vergrößern.
Die Firma Biolink hat derzeit noch einen Standort in Waakirchen.

“Was passiert mit den Arbeitsplätzen, wenn Biolink geht?”, fragte Waakirchens Bürgermeister Sepp Hartl gestern den Umweltausschuss des Kreistages in Miesbach. Biolink ist ein internationaler Hersteller von Industrieklebern und unterhält einen Standort in Waakirchen. Doch Biolink überlegt nun aufgrund fehlender Gewerbe- und Lagerflächen, nach Bad Tölz zu wechseln.

Eine Aufgabe des Standortes würde zahlreiche Veränderungen und Einschnitte mit sich bringen. “Wir brauchen Firmen, die uns die Gewerbesteuer einbringen”, gibt Hartl zu bedenken. Man habe vollstes Vertrauen in das Unternehmen, welches fast nur Bürger aus der Region beschäftigt. Da der Standort nun aber zu klein geworden sei, müsse man abwägen. Was passiert mit den Arbeitsplätzen, wenn man Biolink ziehen ließe?

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Erneut zahlreiche Arbeitsplätze in Gefahr

Hartls Meinung dazu ist klar: “Es ist eine schwere Entscheidung, doch wir müssen an unsere Kinder denken.” Man habe in der Vergangenheit schon einmal 250 Arbeitsplätze verloren, weil ein Unternehmen nach Bad Tölz gezogen ist. Dies dürfe nicht wieder passieren. Man habe auch bereits mit Landwirten gesprochen und die Fläche für die Gemeinde gesichert, heißt es auf der Sitzung des Umweltausschusses von Seiten des Rathauschefs.

Ziel sei es, das vorhandene Gewerbegebiet mit derzeit neun ansässigen Betrieben, um 40 Prozent zu erweitern. Dabei würden allein durch die Vergrößerung von Biolink 70 Arbeitsplätze entstehen. Gegenstimmen gab es dennoch. Man dürfe sich nicht nur auf einen Betrieb verlassen, hieß es von mehreren Mitgliedern des Ausschusses.

Diese Sorgen versuchte Hartl zügig zu vertreiben:

Wir wollen die Fläche nicht zuklatschen.

“Wir sind bisher langsam und gesund gewachsen und das wollen wir auch weiter tun”, so Hartl weiter. Dazu plant die Gemeinde die zirka fünf Hektar große Fläche aus der Landschaftsschutzverordnung herauszunehmen und als Bauland für Gewerbe zu sichern.

Wenn die Umwandlung des Gebietes erst einmal genehmigt ist, könne man sich genauere Gedanken darüber machen, welche Unternehmen dort angesiedelt werden. Dies würde Arbeitsplätze sichern und Lehrstellen schaffen. Eine Herzensangelegenheit des geborenen Waakirchners Hartl.

BOB-Haltestelle für Waakirchen in Aussicht

Eine kleine Überraschung hielt dieser dann auch noch bereit. Durch die dazukommenden Arbeiter, wäre eine BOB-Haltestelle in Waakirchen nicht unrealistisch. Er habe bereits mit dem Geschäftsführer des Verkehrsunternehmens gesprochen, welcher ihm darauf Hoffnungen machte.

Eine Haltestelle nördlich des Gewerbegebiets würde den Park and Ride Parkplatz in Schaftlach entlasten und die Verkehrssituation in Waakirchen beruhigen. Die BOB wäre eine gute Alternative zum Auto für Anwohner und Arbeitnehmer.

Der Antrag wurde nach langer Diskussion letztlich mit drei Gegenstimmen angenommen. Am Mittwoch wird dann vom Kreistag abschließend über die Beschlussvorlage des Ausschusses beraten und entschieden, ob Hartls Vorhaben in die Tat umgesetzt werden kann.

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