„Den Reiz des Tals bewahren“

Bauamtsleiter Helmut Köckeis sprach auf der gestrigen Gemeinderatssitzung von einem „Dauerbrenner“. Thema war der Bebauungsplan zwischen Söllbach und Bundesstraße. Die Gemeinde Bad Wiessee sieht sich als Vorreiter im Kampf gegen die Bauwut.

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Es geht um das Gebiet zwischen Söllbach, Ringberg- und Bundesstraße in Bad Wiessee. Die Gemeinde will hier mit Hilfe eines Bebauungsplanes gegen die Verdichtung im Ort agieren. „Das Ganze begann mit einem Antrag im Januar 2015“, erklärte Bauamtsleiter Helmut Köckeis zu Beginn. Die Grundstücksbesitzer wollten das bisherige Gebäude abreißen, um dort eine Eigentumswohnanlage zu errichten.

Die Gemeinde will mit dem Bebauungsplan den Bestand sichern, damit nicht immer alle kleineren Gebäude abgerissen und neue Anlagen für Eigentumswohnungen gebaut werden.

Im September vergangenen Jahres verabschiedete der Gemeinderat daher erste Änderungen an dem bisherigen Bebauungsplan, doch wenig später schalteten sich die Anwälte der Grundstückseigentümer ein, die den ersten Antrag gestellt hatten. Die Kritik bestand darin, dass die Gemeinde nicht alle Daten vollständig erfasst habe.

Schwierige Rechtslage

„Einen Bebauungsplan für so ein Gebiet zu erstellen, ist sehr schwierig“, so Köckeis weiter. Das liege vor allem daran, dass die Rechtssprechung sehr streng ist. „Da stellt sich einem dann schon die Frage, inwieweit hier eine Kommune noch die Entscheidungshoheit hat.“

Nichtsdestotrotz setzte sich die Gemeinde mit ihrem Anwalt in Verbindung. Auch der verwies auf die diffizile Rechtslage, sodass die Kommune die Versiegelungen – sprich Parkplätze, Zufahrten etc. – und weitere Daten neu ausgemessen hat. „Das war ein extremer Arbeitsaufwand“, gibt Köckeis zu. Die neuen Erkenntnisse wurden nun in den neuen Bebauungsplan aufgenommen. Claudia Martini (SPD) freut sich:

Das ist ein exemplarischer Fall, dass Bad Wiessee sich früh Gedanken gemacht hat gegen die Verdichtung im Ort. Wenn das alle so machen, können wir am Tegernsee ein bisschen die Bremse reinhauen.

Es zeige wie teuer und aufwendig solche Planungen sind – „das müssen wir jetzt durchkämpfen.“ Bürgermeister Peter Höß sah es ähnlich: „Das macht vielleicht auch anderen Kommunen Mut. Denn nur über diesen Weg schaffen wir es, den Reiz des Tals zu bewahren.“ Die Gemeinde sehe gute Chancen, dass dieser Bebauungsplan nun rechtskräftig wird. Er wurde einstimmig verabschiedet.

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