Der letzte seiner Art im Tal

Im Jahr 2018 schloss der Markt in Bad Wiessee sein Stände. Damals stand auch der Bauern- und Wochenmarkt in Gmund zur Diskussion. Es kamen einfach zu wenige Besucher. Doch Corona ändert vieles – wir waren mal einkaufen.

Obst und Gemüse der Saison vom Feinsten

Etwas versteckt, ganz hinten im Eck des Festplatzes in Gmund findet man den Bauern- und Wochenmarkt des Ortes. Jeden Freitag zwischen 13:00 Uhr und 18:00 Uhr laden Bauern aus der Region und dem Alpenland zum Markt. Es ist der letzte seiner Art im Tal. In allen anderen Dörfern und Städten am Tegernsee, wurde der Marktbetrieb über die Jahre eingestellt.

Ob das am Desinteresse der Besucher liegt, ist schwer zu sagen. In Miesbach und Holzkirchen erfreut sich der wöchentliche Direktverkauf großer Beliebtheit. Als im August 2018 der neu gestaltete Bauernmarkt in Bad Wiessee nach nur drei Monaten wieder geschlossen wurde, äußerte sich der Gmunder Rathaus-Geschäftsleiter Florian Ruml noch sehr kritisch zum Fortbestand der Marktes in einem Zeitungsinterview im Merkur. Man sei „grundsätzlich nicht so zufrieden“ und es müssten Gespräche mit den Organisatoren geführt werden.. Ausgang ergebnisoffen. Und was sagt Ruml heute?

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Der Gmunder Wochen – und Bauernmarkt läuft und wird gut besucht, wie unser Erster Bürgermeister Alfons Besel bestätigt.

Auch Kathalin Porkolab, Organisatorin des Gmunder Marktes, ist zufrieden mit der Entwicklung in den letzten Jahren. “Es läuft gut. Ich habe für den Sommer schon einige neue Anfragen”, sagt die Initiatorin auf unsere Nachfrage.

Der Markt ist sehr übersichtlich im Vergleich zur großen Schwester in Miesbach. Nur wenige Stände sind in U-Form am hinteren Ende des Festplatzes aufgestellt. Aber die haben es in sich. Feinkost und Fischhändler Moser, der Gemüsehändler Manhart, der Italiener Paolo Spezialitäten, die Sarntaler Hofmanufaktur Kral, Fleischer Geigl, mit eigener Fleischproduktion und die Bäckerei Albert Link Hütte /Gruber aus Schliersee.

Die Leute vom Spitzing sind heute zum ersten Mal mit ihrem Stand in Gmund vertreten. “Fürs erste Mal läuft es sehr gut. Nette Leute, die uns ja zum Teil schon von unseren Ständen in Hausham und Neuhaus kennen”, berichtet die junge Frau im Verkaufswagen.

Original italienische Spezialitäten bei Paolo

Am nächsten Stand steht Paolo, strahlt übers ganze Gesicht und bietet uns gleich mal italienischen Schinken zum Probieren an. Lecker! Natürlich trägt der Italiener eine FFP2 Maske, wie auch die anderen Marktleute und die Besucher. Wir wollten wissen ob seit Corona denn Mehr Leute auf dem Markt kommen. “Das würde ich nicht sagen. Vielleicht ein paar mehr.”

Das bestätigen uns auch die Marktbesucher. “Wir kommen seit Jahren hierher. Besonders wegen des Gemüses beim Manhart.” sagt ein junges Pärchen aus Waakirchen, das beim Moser in der Schlange steht. Beim Moser gibts frischen und geräucherten Fisch und andere Leckereien. Den Leuten scheint es zu taugen – sie warten geduldig, bis sie dran sind.

Man trifft sich – man kennt sich

Auch an den anderen Ständen bilden sich kleine Schlangen, doch der Abstand wird tunlichst eingehalten. Insgesamt ist die Atmosphäre sehr gelassen, entspannt. Hier mal ein “Hallo”, “Schön dich zu treffen” oder “Was macht denn ihr Tochter jetzt – ein Kilo Tomaten wie immer?”, mehr hört man nicht. Die familiäre Stimmung wird weder von lauter Musik noch aufdringlichen Fettgeruch gestört.

Auf diesem Markt scheint man wegen der frischen Produkte und des bescheidenen aber vielfältigen Angebotes zu kommen – klein aber gut. Das bestätigt uns auch ein junger Mann aus der Gegend. “Ich komme seit Jahren hierher. Uns ist es einfach wichtig, dass alles direkt vom Erzeuger kommt und wir den ganzen Verpackungsmüll vermeiden können” sagt er und zeigt uns seine vielen Taschen, die er für den Markteinkauf dabei hat.

Ein Markt für uns

Unser Fazit: Ein toller Markt für uns Einheimische. Mit einer Öffnungszeit am Freitagnachmittag, die endlich auch mal der arbeitenden Bevölkerung den Marktbesuch ermöglicht.

Der neue Stand der Bäcker vom Spitzing – Platz ist noch

Der Gmunder Wochen- und Bauernmarkt kommt klein und überschaubar daher. Aber mit seinen nur sieben Ständen bietet er von Brotwaren, Kuchen Wurst, Fleisch, Fisch, Käse und Gemüse alles, was das Herz des anspruchsvollen Marktgängers höher schlagen lässt. Nur der Platz, auf dem der Markt seit 2016 stattfindet. ist nicht so optimal.

Zwar gibt es direkt am Festplatz Parkplätze und in ganz Gmund finden sich Wegweiser zum Bauernmarkt, aber er ist etwas ab vom Geschehen. Doch auch bei diesem Thema zeigt sich Porkolab optimistisch: “Ich hoffe sehr, dass Herr Ruml uns weiterhin unterstützen wird und uns nach dem Umbau des Volksfest Platzes eine neue attraktive Marktfläche zu Verfügung stellt.”

Heute ist Marktwetter – alle Informationen findet ihr hier.

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