Wenn am ersten Mai auf dem Dorfplatz der Maibaum aufgestellt wird, haben der Burschenverein und der Kreuther Trachtenverein D’Leonhardstoana alle Hände voll zu tun. Denn in diesem Jahr haben die Kreuther die Ehre, den Maibaum im Tal zu stellen.
Das Maibaumaufstellen geht auf einen uralten Fruchtbarkeitsritus der Germanen zurück. Der Baum, der dabei in die Erde gerammt wurde, hatte eine erotische Symbolik. Der Kirche war dieser heidnische Brauch natürlich ein Dorn im Auge. Zumal in der „Walpurgisnacht“ auch die Dorfjugend zu neuem Leben erwachte und so manches junge Mädel seine Unschuld verlor. So war es früher.
Großer Zusammenhalt
Doch über die Jahre hat sich die Bedeutung gewandelt. Heute steht der Maibaum in erster Linie für den Zusammenhalt in der Ortsgemeinschaft. Da wird gemeinsam vorbereitet, angepackt und teilweise über Stunden geschuftet, bis der Baum steht. Und dann wird gefeiert, so wie im letzten Jahr in Rottach, Tegernsee und Finsterwald.
In diesem Jahr wird morgen in Kreuth auf dem Dorfplatz der Maibaum aufgestellt. Die Vorbereitungen sind schon in vollem Gange, wie der Erste Vorstand der Leonhardstoana, Josef Sanktjohanser, erklärt:
Wir haben den Baum schon ausgesucht. Am ersten Mai wird er dann in der Früh geschnitten, saubergemacht und vom Burschenverein geschmückt.
Los geht es am Freitag schon um 9 Uhr. Wenn der Maibaum aufgestellt wird, spielt auch die Rottacher Blasmusik. Abends um 20:00 Uhr geht es dann in den Leonhardstoana Hof zum Maitanz, mit musikalischem Rahmenprogramm der “Inntaler”.
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