Oberland reagiert auf Besucheransturm

Das Oberland will naturnahen Tourismus betreiben. Dafür wurde es jetzt sogar ausgezeichnet. Heute startet ein neues Projekt, dass die Besucherzahlen erfassen und sogar steuern soll.

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Der Landkreis Miesbach gehört im Wettbewerb um die Auszeichnung zur „Modellregion Naturtourismus“ zu den Siegern. Anfang Juli bescheinigte man dem Landkreis-Konzept einen nachhaltigen Erfolg im Naturtourismus. Die Jury lobte insbesondere die “Kreativität und das Engagement”.

Schon zwei Jahre zuvor hatte der Rottacher Almbauer Anton Maier (CSU) darauf hingewiesen, wie wichtig der Titel „Öko-Modellregion“ für die Region sei. Er selbst betreibt in der achtzehnten Generation seinen Viehbetrieb auf der Sibli-Alm in 1.200 Meter Höhe.

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Touristen hinterlassen Spuren

Immer öfter kommen ungebetene Gäste zu ihm: Wanderer, Radlfahrer, E-Biker. Viele würden nicht auf den ausgewiesenen Wegen bleiben, erklärt Maier im BR-Beitrag. Die Folge: Weidezäune werden offen gelassen und das Vieh verschwindet. Der zunehmende Tourismus im Oberland hinterlässt auch in der Natur seine Spuren: Erosionen, zerstörte Grasnarben, zertrampelte Pflanzen.

Um Nutzungskonflikte mit den Einheimischen zu vermeiden, wurde deshalb ein Konzept entwickelt, das sich für einen naturnahen Tourismus stark macht. An dem staatlichen geförderten Projekt hatten sich die Gemeinden mit einem einmaligen Beitrag von 500 Euro beteiligt.

Projektstart am 1. September

Mit der Auszeichnung zur „Öko-Modellregion“ fallen nun 1.000 Euro an. Nach einer geschätzten Laufzeit von zwei Jahren prüft ein Ausschuss, ob die Region den Titel weiterhin beibehalten darf. Das vom Landratsamt Miesbach zusammen mit dem Kommunalunternehmen „Alpenregion Tegernsee Schliersee“ und verschiedenen Kooperationspartner entwickelte Gesamtkonzept um den Erhalt der Natur- und Kulturlandschaft im Oberland startet jetzt am 1. September.

Zu den Maßnahmen, die man sich vorgenommen hat, gehören neben einer gezielten Aufklärung und Naturangeboten die Erfassung und Lenkung der Besucherzahlen. Mithilfe von Zählstationen – wie zum Beispiel im Rotwandgebiet – sollen festgestellt werden, wer wann und wo genau in den Bergen unterwegs ist.

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