Ein Bürgerbegehren für die Waakirchner Ortsmitte?

Viele Bürger in Waakirchen sind für den Erhalt einer Grünfläche im Ortskern. Die Gemeinde will bauen – 30 Wohnungen und Geschäfte. Gemeinderat Balthasar Brandhofer fordert jetzt ein Bürgerbegehren – denn auch er will die Freifläche erhalten.

Die noch unbebaute Fläche hinter der Sparkasse in Waakirchen – sowohl für Bürger als auch für die Gemeinde ein “Zuckerstück”. /Archivbild

Die Waakirchner Ortsmitte ist ein heiß diskutiertes Thema unter Bürgern und Gemeinde. Nachdem die Pläne der Gemeinde bekannt wurden, in Waakirchens Dorfmitte 30 bezahlbare Wohnungen samt Geschäften zu bauen, hatte man kurzerhand eine „Bürgerwerkstatt“ ins Leben gerufen.

Rund 50 Bürger kamen dabei im Mai überein, dass Waakirchens Dorfmitte – zwischen Sparkasse und Bäckervoitl-Anwesen – unbebaut und in ihrem Charakter erhalten bleiben sollte. Wie berichtet wurden mit Unterstützung des Fachbüros Identität & Image acht Alternativ-Vorschläge von den Bürgern gemacht.

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Gemeinderat Balthasar Brandhofer hatte schon damals deutlich gemacht, dass er gegen eine Bebauung ist. Diesen Standpunkt vertritt er jetzt auch für seine Kandidatur im Bezirkstag für die Bayernpartei. „Eine Bebauung wie geplant würde den Ortskern entstellen. Außerdem sind in Waakirchen ausreichend Einkaufsmöglichkeiten gegeben“, erklärt er. Er verweist zudem darauf, dass erst im Frühjahr das Schreibwarengeschäft im Ortszentrum geschlossen wurde, da kein Pächternachfolger gefunden werden konnte.

Brandhofer fordert Bürgerbegehren

Als plötzlichen Sinneswandel will Brandhofer das Ganze nicht gelten lassen. Nach der Vorstellung der Planung im Rahmen der Herbstklausur des Gemeinderats forderte er eine Kostenschätzung für das Projekt. Brandhofer ist davon überzeugt, dass das Objekt für die Gemeinde nicht finanzierbar ist. Bei der Grundsatzabstimmung des Gemeinderats im Dezember 2017 war Brandhofer aus terminlichen Gründen nicht anwesend. „Ich hätte bereits damals dagegen gestimmt, wie ich es in den Folgeabstimmungen auch getan habe“. Dass Wohnraum geschaffen werden muss, ist auch Brandhofer bewusst. „Aber es geht darum, wie viel und vor allem wo“, so seine Meinung.

Sprachlos machte ihn die Äußerung seines Gemeinderatskollegen Nobert Kerkel (FWG) in der letzten Gemeinderatssitzung, als dieser eine öffentliche Ostplanungsausschusssitzung forderte. „Die Fraktion der ABV beantragte in den letzten 3 Jahren mehrmals die Durchführung einer öffentlichen Sitzung des Ortsplanungsausschusses, gerade im Bezug auf dieses Projekt. Dieses wurde von den anderen Fraktionen immer wieder verhindert, obwohl vor 4 Jahren im Gemeinderat eine öffentliche Sitzung pro Jahr beschlossen wurde. Die Äußerung Kerkels und der FWG hier ist ein reines Feigenblatt“. Eine basisdemokratische Entscheidung in Form eines Bürgerbegehrens wegen des Ortszentrums ist für Brandhofer durchaus denkbar.

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