Ein Zeichen gegen den Verkehr setzen

Der starke Verkehr ist ein Dauerthema in Waakirchen. Rund 14.000 Autos fahren täglich über die B 472 durch den Ort, darunter 1.000 Lastwagen.

Mit einer groß angelegten Kundgebung im Herbst will Gemeinderat Rudi Reber Aufmerksamkeit erregen. Mit den Details hat sich nun der Waakirchner Gemeinderat befasst.

Waakirchen arbeitet am Problem "Verkehr" - eine Veranstaltung im Herbst soll ein Zeichen setzen
Waakirchen arbeitet am Problem „Verkehr“ – eine Veranstaltung im Herbst soll ein Zeichen setzen.

Der starke Durchgangsverkehr ist den Waakirchnern schon lange ein Dorn im Auge. Beim Infoabend einer Bürgerinitiative wurde das in der vergangenen Woche wieder besonders deutlich. Auf der Suche nach einer Möglichkeit zur Linderung der Verkehrsbelastung im Ort kommen die Verantwortlichen aber nicht so recht voran.

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Die Gemeinde wurde jüngst in den Verkehrswegeplan aufgenommen. Die Bundesregierung bietet damit die Grundlage für die Erhaltung, Entwicklung und den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur. Da aber größere Projekte Vorrang haben, muss sich Waakirchen wahrscheinlich erstmal hinten anstellen. Trotzdem wollen die Waakirchner für die aus ihrer Sicht dringend benötigte Ortsumgehung der B 472 kämpfen.

Ein überregionales Zeichen setzen

Die Aktive Bürgervereinigung Waakirchen hat deshalb geplant, noch in diesem Herbst eine Informationskampagne zum Thema Verkehrsentwicklung im Ort durchzuführen. Ziel ist es, ein überregionales Zeichen zu setzen und die Dringlichkeit des Problems zu verdeutlichen. An einem Samstagnachmittag im Herbst sollen rund um das Löwendenkmal Informationsstände aufgestellt und Reden zum Thema gehalten werden.

Bei der Gemeinde hat die Vereinigung einen Antrag mit der Bitte um Unterstützung eingereicht. Darin fordert die Aktive Bürgervereinigung alle Arbeitskreise und Fraktionen zur Mithilfe auf und bittet die Gemeinde um Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit und den Informationsständen.

Niemand soll zum Mitmachen verpflichtet werden

Also diskutiert das Gremium darüber, in welcher Form eine Unterstützung durch die Gemeindeverwaltung möglich ist. “„Die Bürger müssen selber auf die Straße gehen und die Politiker unterstützen”, betonte Bürgermeister Sepp Hartl. Robert Engelmann, Gemeinderat und Richter am Amtsgericht in Miesbach ergänzte, dass er das Ziel der Initiative zwar unterstütze, man aber niemanden zu einer Teilnahme an einer Kundgebung verpflichten könne.Das ist auch nicht das Ziel der Organisatoren, wie Rudi Reber bekräftigte.

Es gehe aber auch darum, Straßensperrungen einzurichten und Infostände aufzustellen, rechtfertigt Reber sein Vorgehen. In diesem Punkt soll die Gemeinde den Organisatoren der Veranstaltung also unter die Arme greifen. Diese Hilfe sicherte Waakirchens Stellvertretender Geschäftsleiter Markus Liebl den Organisatoren dann auch zu:

“Wir beantworten jederzeit Fragen, was rechtlich möglich ist und was für die geplanten Demonstrationen zu beachten ist. Wir unterstützen ja auch jeden anderen Verein.” Nun soll mit dem Landratsamt und der Polizei abgeklärt werden, was rechtlich möglich ist. Dann werden die Verantwortlichen einen konkreten Termin für die Kundgebung festlegen.

Ortsumgehung erst in 20 Jahren?

Am Ende drückte Bürgermeister Sepp Hartl dann allerdings etwas auf die Euphoriebremse. Hartl hält eine mittelfristige Realisierung der Umgehungsstraße für wenig realistisch. Selbst wenn Waakirchen in die höchste Dringlichkeitsstufe des Bundesverkehrswegeplanes aufgenommen werde, fehle es im Bund derzeit an den nötigen Mitteln, so Hartl. Die Sanierung von Autobahnen und Brücken genießt momentan Vorrang. Aus diesem Grund prophezeite Hart abschließend: “Erst in 20 bis 30 Jahren können wir mit einer Ortsumgehung rechnen”. Eine Vorstellung die den Waakirchnern nicht gefallen wird.

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