“Radler machen es Dieben zu einfach”

Erst heute Morgen kam die Warnung der Polizei, dass derzeit wieder vermehrt Fahrräder in Holzkirchen gestohlen werden. Nun greifen die Beamten zu Gegenmaßnahmen und möchten gleichzeitig die Bevölkerung informieren. Wir haben dem Holzkirchner Polizei-Chef Johann Brandhuber vorab schonmal die wichtigsten Fragen gestellt.

Ein Gespräch mit dem Holzkirchner Polizei-Chef Johann Brandhuber, wie man sich vor Fahrrad-Dieben schützen kann.
Ein Gespräch mit dem Holzkirchner Polizei-Chef Johann Brandhuber, wie man sich vor Fahrrad-Dieben schützen kann.

Vor allem rund um den Holzkirchner Bahnhof kommt es wie heute berichtet immer wieder zu Fahrraddiebstählen. Dabei wissen viele Radler gar nicht, wie sie ihr Fahrrad richtig schützen können oder sich nach einem Diebstahl verhalten sollen. Damit es erst gar nicht soweit kommt, stellt die Polizei nun am 16. September am Holzkirchner Bahnhof einen Infostand auf, an dem die Beamten Einheimischen Tipps und Ratschläge zu dem Thema geben wollen.

Wir haben dem Holzkirchner Polizei-Chef Johann Brandhuber vorab schonmal die wichtigsten Fragen gestellt und mit ihm über gestohlene Fahrräder in Büschen, Diebe die sich im Internet vorbereiten und organisierte Banden unterhalten.

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Holzkirchner Stimme: Herr Brandhuber, wie kam es zu der Entscheidung, einen Infostand am Holzkirchner Bahnhof explizit für Radler aufzustellen?

Johann Brandhuber: Wir möchten präventiv gegen Fahrraddiebstähle vorgehen. Es werden einfach zu viele Fahrräder geklaut. Dem möchten wir vorbeugen.

Woran liegt das Ihrer Meinung?

Brandhuber: Die Leute machen es den Dieben teilweise richtig einfach und versperren ihre Räder nicht. Doch auch abgesperrte Fahrräder werden immer häufiger geknackt. Wussten Sie, dass es im Internet viele Möglichkeiten gibt, wo erklärt wird, wie man Fahrradschlösser richtig knackt?

Was kann man dagegen tun?

Brandhuber: Für hochwertige Fahrräder sollte man in ein wirklich gutes Schloss investieren. Geknackt werden kann es wahrscheinlich immer. Doch gute Schlösser erschweren das ganze und so fällt der Dieb eher auf.

Was möchten Sie mit dem Infostand am 16. September erreichen?

Brandhuber: Wir möchten Tipps geben, wie sich Radler besser vor Diebstählen schützen können. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel das Registrieren von Fahrrädern.

Warum ist das wichtig?

Brandhuber: Oft finden wir gestohlene Fahrräder und können sie dann keinem Besitzer zuordnen, weil uns die Daten fehlen. Die gefundenen Räder kommen dann ins Fundbüro. Bei registrierten Fahrrädern geht das Auffinden der Besitzer viel schneller und einfacher.

Was denken Sie, passiert mit den gestohlenen Fahrrädern? Werden sie Verkauft oder selbst gebraucht?

Brandhuber: Sowohl als auch. Ich denke da trifft beides zu. Geht es um hochwertige Fahrräder, werden sie wahrscheinlich weiterverkauft. Bei Gebrauchsfahrrädern handelt es sich wahrscheinlich um Täter, die selbst gerade von A nach B kommen müssen und sich zu diesem Zweck ein solches Fahrrad stehlen und es dann wieder irgendwo in die Büsche ablegen.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass man gestohlene Fahrräder wieder findet?

Brandhuber: Wenn die Räder weiterverkauft werden ist das sehr schwierig, denn oft werden sie auch ins Ausland verkauft. Bei Fahrrädern, die irgendwo abgelegt werden, ist da die Wahrscheinlichkeit schon größer.

Handelt es sich bei den Diebstählen um organisierte Kriminalität oder sind da meistens Einzeltäter am Werk?

Brandhuber: Ich denke ein Großteil sind Einzeltäter, die sich damit etwas dazu verdienen möchten. Wir hatten es hier in Holzkirchen aber auch schon mit ganzen Banden zu tun. Draufgekommen sind wir, weil wir bemerkt haben, dass die Fahrräder alle woanders verkauft wurden.

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