Geothermie geht in die nächste Runde

Geothermie ist eines der großen Themen im Holzkirchner Gemeinderat. Heute Abend geht das millionenschwere Projekt in einer öffentlichen Sitzung in die nächste Runde.

geothermie Unterföhring

In der Theorie klingt das Vorhaben der Marktgemeinde ausgesprochen gut: Unabhängigkeit von den Krisen geschüttelten Gas- und Ölmärkten, umweltfreundlicher Energie und sinnvoller Nutzung bestehender Ressourcen. Doch das Projekt ist auch mit zahlreichen Komplikationen verbunden. So führte beispielsweise eine Neuauflage des Energie Einspeisungsgesetztes zum Planungsstopp.

Eine Absage der Münchner Rückversicherung sorgte dann auch noch für Unsicherheit bei den Beteiligten. Sollte das Projekt scheitern, bleibt Holzkirchen auf millionenschweren Investitionen sitzen. In der öffentlichen Gemeinderatssitzung geht es heute Abend um 18.30 Uhr in die nächste Runde der Planung.

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Wie funktioniert Geothermie?

Im Innersten unseres Planeten herrscht nach heutigen Schätzungen eine Temperatur zwischen 5.000 und 7.000 Grad Celsius. Dadurch steigt ein ununterbrochener Wärmestrom an die Oberfläche der das Gestein, aber auch die Wasservorkommen, in den Tiefen der Erde erhitzt.

Diese Tiefengewässer werden Thermalwasser genannt. Je tiefer man in das Innere der Erde vordringt, desto heißer wird es. Diese Hitze kann mithilfe eines komplexen Geothermie-Kraftwerks genutzt werden.

Saubere Energie hat ihren Preis

Ist das Projekt ersteinmal gestemmt, können die Ressourcen kostengünstig genutzt werden. Bis dahin ist es aber ein langwieriger und vor allem teurer Weg.

„Für die erste Bohrung in zirka 5.000 Meter Tiefe und den Kurzzeit-Test bis zur ersten Feststellung von verwendbarem Wasser wird mit Kosten in Höhe von 10,2 bis 10,7 Millionen Euro kalkuliert“, so die Mitteilung aus dem Rathaus. Erst dann kann es wirklich losgehen. Laut Berechnungen der Kanzlei Gaßner, Groth, Siederer & Coll belaufen sich die Gesamtkosten der wirtschaftlichsten Variante auf 38.571.000 Euro.

Millionenschaden: Das Projekt kann auch scheitern

Derartige Projekte können natürlich auch scheitern. Für diesen Fall versichern sich die Gemeinden gegen drohende Ausfälle. Im Fall von Holzkirchen ist die Munich Re als Rückversicherer abgesprungen. Nun gilt es Ersatz zu finden oder eine Bürgschaft bei der Staatsregierung zu erwirken.

Die Chancen stehen jedoch gut. Um die Risiken abschätzen zu können, hat die Gemeinde das renommierte Leibnitz Institut für Geophysik mit der Untersuchung des Bodens betraut. Deren ausführliche Analyse kam zu dem Ergebnis, dass ein Erfolg der Bohrungen bei über 80{0df041b544200f98e0403f5bfaff217e8ddb0fa5a49c3e35acc6e6a32ff09f63} liegt.

Heute Abend stellen sich die Experten dann den kritischen Fragen der Politiker. Die wollen vor der Abstimmung alle Daten und Fakten genauestens kennen.

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