“Ich habe hier viele schöne Momente gehabt”

Nach drei Jahren gibt Bräustüberl-Wirt Peter Hubert heute seinen Posten als Pächter der Wiesseer Traditionsgaststätte Bauer in der Au auf. Wie es mit dem Hof weitergeht, ist derzeit unklar. Ein neuer Betreiber ist aktuell nicht in Sicht.

Eigentümer Franz Haslberger will zudem die jetzige Wirtschaft abreißen und auf dem Areal den früheren historischen Gutshof wieder errichten. Dafür fehlt ihm jedoch die Genehmigung. Peter Hubert betrifft das ab morgen nicht mehr. Er will sich sich nun auf andere Aufgaben konzentrieren.

Heute Abend macht Peter Hubert die Tür am Bauer in der Au zu.
Heute Abend schließt Peter Hubert die Tür hinter sich zu. Dann ist das Kapitel Bauer in der Au abgeschlossen.

Tegernseer Stimme: Guten Tag, Herr Hubert, warum verlassen Sie eigentlich den Bauer in der Au?

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Peter Hubert: Ich habe entschieden, mich voll auf das Tegernseer Bräustüberl und auch den Feichtner Hof in Gmund zu konzentrieren. Dort stehen einige Umbauten an, die meine ganze Aufmerksamkeit fordern. Ich hätte daher kaum noch Zeit gehabt, beim Bauer in der Au vor Ort zu sein.

Tegernseer Stimme: Hat Sie denn die derzeit unklare Situation um die Zukunft der Wirtschaft in Ihrer Entscheidung irgendwie beeinflusst?

Hubert: Nein, überhaupt nicht. In diese Diskussion habe ich mich nicht eingemischt. Einen historischen Hof an dieser Stelle fände ich persönlich aber gut.

Tegernseer Stimme: Wie kam es eigentlich dazu, dass Sie 2010 den Betrieb übernommen haben?

Hubert: Nachdem der alte Pächter aufgehört hatte, kam Eigentümer Franz Haslberger auf mich zu und hat mich gefragt, ob ich Interesse hätte, die Wirtschaft zu führen. Dann kam eines zum anderen, und im Sommer 2010 habe ich mit meinem Team angefangen.

Cate Blanchett und viel Natur

Tegernseer Stimme: Bedauern Sie, dass nach drei Jahren wieder Schluss ist?

Hubert: Ja, ich sehe das schon auch mit einem weinenden Auge. Der Hof ist landschaftlich wunderschön gelegen und zu jeder Jahreszeit ein Traum. Ich habe hier viele schöne Momente erlebt.

Tegernseer Stimme: Zum Beispiel?

Hubert: Jeden Tag gegen 17 Uhr kommen die Tiere aus dem Wald auf die große Wiese, die direkt neben der Wirtschaft liegt. Rehe, Hirsche, Gamsen. Das ist jedes Mal aufs Neue ein tolles Naturschauspiel. Aus diesem Grund schließen wir auch meistens um Punkt 17 Uhr. Wir wollen den Tieren in diesem Gebiet ihren Freiraum lassen.

Tegernseer Stimme: Und wie war es mit den Gästen? Ab und an sollen sich hierher auch ein paar Promis “verirrt” haben!?

Hubert: Außergewöhnlich war sicherlich der unerwartete Besuch von Schauspielerin Cate Blanchett. Sie ist über eine Empfehlung auf uns aufmerksam geworden und kam dann ganz unscheinbar zu Fuß und ohne Begleitschutz hoch in die Wirtschaft.

Heute war noch mal ein schöner und gut besuchter Tag beim Bauer in der Au.
Heute war noch mal ein schöner und gut besuchter Tag.

Tegernseer Stimme: Ein anderes Thema: Was wird eigentlich aus den zehn Mitarbeitern, wenn Sie heute Abend die Tür hinter sich zumachen?

Hubert: Wir haben allen angeboten, in einem der zwei anderen Betriebe weiterzuarbeiten. Einige von ihnen haben dieses Angebot auch angenommen. Es wird auf jeden Fall niemand arbeitslos.

Tegernseer Stimme: Heute ist ja Ihr allerletzter Tag als Pächter. Wird am Abend noch gefeiert?

Hubert: Ein wenig. Wenn wir heute gegen 17 Uhr zugesperrt haben, gehen wir alle gemeinsam essen, lassen die letzten drei Jahre Revue passieren und stoßen auf diese Zeit an.

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