Wende für Biker in Wiessee gefordert

Radfahrer an der Wiesseer Seepromenade sorgen immer wieder für Zündstoff. Die Gemeinde ruderte daher zurück und beschloss, Radfahren teilweise wieder zu verbieten. Nun haben sich drei Ratsmitglieder zusammengeschlossen und fordern ein Gesamtkonzept – nicht nur für Wiessee.

Immer wieder kommt es an der Wiesseer Seepromenade zu Konflikten zwischen Fußgängern und Radfahrern. Die Gemeinde sieht ein Problem. / Quelle: Klaus Wiendl

Eigentlich sollte es in der Wiesseer Sondersitzung in der vergangenen Woche ausschließlich um Strüngmanns Hotelprojekt auf dem ehemaligen Spielbankgelände gehen (wir berichteten). Doch auch das mehrfach diskutierte Radlproblem an der Seepromenade kam erneut zur Sprache.

Vor der Sommerpause verkündete Bürgermeister Peter Höß, Radfahren an gefährlichen Engstellen entlang des Sees wieder zu verbieten. Eine Entscheidung, die beim Gemeinderat auf viel Zustimmung stieß. Dennoch ist es für einige Ratsmitglieder nicht genug. Bevor ein erneutes Radfahrverbot an der Seepromenade getroffen werden soll, fordern Bernd Kuntze-Fechner (SPD), Rolf Neresheimer (Ran) und Fritz Niedermaier (Wiesseer Block) nun offiziell ein ausgearbeitetes Gesamtkonzept.

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Mehr Radler = hoffentlich weniger Autos

In einem Schreiben an den Wiesseer Bürgermeister beantragen die drei Ratsmitglieder den Beitritt der Gemeinde Wiessee zur „Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern.“ Zudem soll ein Konzept erarbeitet werden, „durch dessen Umsetzung im gesamten Ortsbereich die Verkehrswege von Radfahrern verbessert und auch für touristische Radfahrer gute Möglichkeiten eröffnet werden“, heißt es weiter in dem Antrag.

Hierzu gehöre die Gründung eines Arbeitskreises mit Vertretern der Gemeinde, Sachverständigen sowie Bürgern. Dieser Arbeitskreis soll sich dann vor Ort mit dem gegebenen Wegenetz befassen.

An problematischen Stellen, beispielsweise dem Zentralbereich der Seepromenade, ist zu klären, wie Konflikte zwischen dem Fußgängerbereich und dem Bereich der Radfahrer vermieden werden können. Im Zweifelsfall ist die Sicherheit der Fußgänger vorrangig.

Ziel sei es, Radfahren innerorts zu fördern. „Besonders durch die zunehmend schwierige Verkehrssituation hat es an Bedeutung zugenommen, mit dem Rad zu fahren.“ Zur Reduzierung des privaten Autoverkehrs sei neben einem besseren ÖPNV-Angebot auch das Radeln wichtig. „Deshalb muss zeitnah, unter Einbeziehung kompetenter Personen (ADFC) ein Konzept für den gesamten Ort geschaffen werden“, fordern Kuntze-Fechner, Neresheimer und Niedermaier.

Doch nicht nur Bad Wiessee soll an einem Konzept für Radfahrer und Fußgänger arbeiten. Die drei Antragsteller sehen dies auch als Aufgabe für alle Tal-Gemeinden. „Die Aufgabe eines Gesamtkonzepts müsste auch Tegernseer Tal weit und im Zusammenwirken mit allen Gemeinden erreicht werden, wobei auf vorhandene Erfahrungen von ADFC und anderen zurückgegriffen werden sollte.“

Aus diesem Grund fordern die drei Ratsmitglieder in ihrem Antrag Bürgermeister Höß dazu auf, auf ein talweites Gesamtkonzept hinzuwirken. Der Antrag soll in der kommenden Sitzung des Gemeinderats behandelt werden, spätestens aber dann, wenn das Thema Radfahren an der Seepromenade erneut zur Diskussion steht.

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