Landratsamt weist Vorwürfe zurück

Wie berichtet ist in der derzeit mit 130 Flüchtlingen belegten Tegernseer Dreifachturnhalle ein Tuberkulose-Fall aufgetreten. Nun meldet sich das Landratsamt Miesbach zu Wort. Die Behörde weist die Vorwürfe mangelhafter Information zurück.

Tuberkulosefall in Tegernseer Turnhalle: Landratsamt weist Vorwürfe mangelnder Information zurück.
Tuberkulosefall in Tegernseer Turnhalle: Landratsamt weist Vorwürfe mangelnder Information zurück.

Bei dem erkrankten Mann handelt es sich den Angaben des Landratsamtes zu Folge um einen 23-jährigen aus Eritrea, der am 2. Juli von der Bundespolizei Rosenheim aufgegriffen und in eine Erstaufnahmeeinrichtung in München gebracht worden sei. Dort wurden durch die Regierung von Oberbayern die gesetzlich vorgeschriebenen medizinischen Untersuchungen veranlasst.

Am 03. August erhielt der Mann dann einen sogenannten „Zuweisungsbescheid“ in die Notunterkunft nach Tegernsee, wo er am 10. August ankam. Laut Pressemitteilung hatte das Landratsamt Miesbach zu diesem Zeitpunkt keine Kenntnis von der Erkrankung des Eriträers. Erst am 20. August fanden Ärzte in München Hinweise auf eine meldepflichtige Tuberkulose-Infektion. Nach Angaben des Landratsamts war der Mann jedoch „vermutlich nur bis zum 17.08.2015 in der Notunterkunft untergebracht“.

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Polizeifahndung bislang erfolglos

Eine daraufhin durch das Landratsamt eingeleitete Personenfahndung durch die Polizei Bad Wiessee blieb erfolglos. Wo sich der gesuchte Asylbewerber derzeit befinde sei weiter unklar. Er habe seit seinem Verschwinden keinerlei Bargeldleistungen mehr in Empfang genommen und würde umgehend festgesetzt, wenn er sich dort meldet.

Die Regierung von Oberbayern ist nun für die Aufenthaltsermittlung zuständig, heißt es weiter. Den Vorwurf die zuständigen Stellen nicht informiert zu haben, weißt Landrat Rzehak vehement von sich:

Wir müssen einen Mittelweg finden zwischen einer Information der Öffentlichkeit und einer nicht angemessenen Panikmache.

Sowohl das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, als auch die Stadt Tegernsee und die Mitarbeiter in der Notunterkunft wurden unverzüglich informiert. Als Sofortmaßnahme wurde auch ein vorübergehender Verlegungsstop von Flüchtlingen von und nach Tegernsee verhängt, der inzwischen wieder aufgehoben wurde. Eine konkrete Gefährdung durch Infektionen bestand nach Aussagen des Gesundheitsamts aber nicht.

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