Leuchtturmprojekte für das Tal

Klimawandel – jedem ein Begriff, nur die Wenigsten fühlen sich davon betroffen. Mehrere Experten des Umweltinstituts Bifa und der LMU haben sich nun mit dem Tegernseer Tal beschäftigt und Forschungen angestellt. Dabei wird deutlich: Das Ausmaß des Klimawandels wird auch in unserer Region zu spüren sein.

Auch das Tal wird von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sein. / Archivbild
Auch das Tal wird von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sein. / Quelle: Wallberg Webcam

Für viele Menschen sind die Folgen des Klimawandels nur eine ferne Bedrohung und doch sind laut Bundesregierung die Auswirkungen bereits heute spürbar. Ministerien und Wissenschaftler beschäftigen sich seit geraumer Zeit mit der zukünftigen Versorgung, dem Verkehr, der Infrastruktur und anderen Themen, die durch den Klimawandel beeinflusst werden. Auch veränderte Urlaubs- und Freizeitgestaltung ist von Bedeutung.

Das Umweltinstitut Bifa hat zusammen mit der Ludwig Maximilian Universität in München (LMU) das sogenannte „Leuchtturmprojekt“ gestartet. Gefördert wurde es durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau- und Reaktorsicherheit. Dabei werden Chancen und Risiken des Klimawandels deutlich gemacht.

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Das Projekt soll als Navigations- und Orientierungshilfe für andere Städte und Regionen im Bereich Mobilität und Tourismus im Zeichen des Klimawandels sein. Als Beispielregion und -stadt wurden das Tegernseer Tal und Nürnberg ausgewählt. Die PR-Sprecherin des Umweltinstituts Bifa, Sonja D’Introno, erklärt, warum:

Speziell das Tegernseer Tal ist sowohl im Tourismus als auch im Klimaschutz sehr aktiv. Die LMU hat bereits in früheren Projekten mit dem Tal zusammengearbeitet.

Da das Tal mit 1,3 Millionen Übernachtungen im vergangenen Jahr eine wichtige Tourismusregion darstellt, ist es für das Projekt geeignet. Denn eine intakte Natur und ein entsprechendes Landschaftsbild sind die Basis für erfolgreichen Tourismus. Vor diesem Hintergrund kommt auch hier dem Klimawandel eine große Bedeutung zu.

Um sowohl Chancen als auch Risiken des Klimawandels auszuwerten, wurde erst mit Hilfe eines Simulators eine Zukunftsprognose erstellt. So wird sich beispielsweise die durchschnittliche Sommertemperatur in den kommenden 45 Jahren von 12 auf 14 Grad erhöhen. Noch deutlicher wird es bei der Betrachtung der Wintermonate. Waren es zwischen 1971 und dem Jahr 2000 noch bis zu 250 Frosttage pro Jahr, werden es im Jahr 2060 nur noch bis zu 100 Tage sein.

In Anbetracht dieser Prognosen haben über 50 Leute Projekte zur Anpassung an den Klimawandel entwickelt. Der Fokus lag dabei auf dem Verkehr und dem Tourismus. Daher war die Tegernseer Tal Tourismus GmbH als Kooperationspartner ein wesentlicher Vertreter der Interessen der Region. Über zwölf weitere Tegernseer Praxispartner haben insgesamt an dem Projekt mitgearbeitet, unter anderem BOB, monte mare oder das Jodschwefelbad.

Vorbild für andere Regionen

Diese sogenannten Klimaanpassungsprojekte werden mit allen Studienergebnissen am 21. Juli in der Liedschreiber Destillerie in Gmund vorgestellt. Auch TTT-Chef Georg Overs wird zu Wort kommen. Die Projekte werden zusammen mit Checklisten und einem Leitfaden präsentiert, sodass auch andere Regionen davon profitieren können.

Wie die Projekt- und Studienergebnisse genau aussehen werden, ist noch unklar, doch laut D’Introno werden Themen wie Outdooraktivitäten und Wintersport behandelt. „Außerdem werden zwei konkrete Leuchtturm-Ideen für das Tegernseer Tal präsentiert.“ Hier das Programm der Klimawandel-Veranstaltung.

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