Braucht es überhaupt ein Polizeiboot am Tegernsee? Und wenn ja, was tun die Beamten auf dem Wasser? Unabhängig von dieser Diskussion, die in den letzten Jahren immer wieder aufflammte, wurde heute das neue Boot der Wiesseer Beamten eingeweiht.
Gerade erst kündigte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann bei der Klausurtagung in St. Quirin ein „phänomenales Sicherheitskonzept“ an. Dazu gehöre, in den kommenden Jahren weitere 2.000 Polizisten einzustellen und die Beamten mit modernster Ausstattung zu versorgen.
Passenderweise dazu wurde heute in Bad Wiessee ein neues Polizeiboot eingeweiht, das WSP44. Mit einer Länge von acht Metern, einer Breite von 2,43 Metern und rund 1,1 Tonnen Gewicht soll es größer, leichter und wendiger sein als das vorherige Boot. Das alte Polizeiboot stammte aus den 1990ern und wurde aus Altersgründen ersetzt.
Sicherheit wichtiger denn je
Heute Mittag wurde am Yachtclub in Abwinkl das neue, 61.000 Euro teure Boot getauft. Neben den fünf Tal-Bürgermeistern war auch Landrat Wolfgang Rzehak und Staatssekretär Gerhard Eck vor Ort. Eck, der stellvertretend für Joachim Herrmann und Ilse Aigner zur Einweihung erschien, erklärte:
Wir haben derzeit riesige Herausforderungen zu bewältigen, daher lassen sich meine Kollegen entschuldigen.
In seiner Rede lobte der Staatssekretär dann das Verhältnis zum Polizeipräsidenten Robert Kopp und die gute Zusammenarbeit zu den Kollegen im Tal, die in Zeiten wie diesen etwas wichtiges sei. Auch er betonte, wie wertvoll die Polizeiarbeit im Freistaat ist: „Wir haben kein Personal abgebaut, sondern es stabilisiert und sogar gefördert.“ Polizeipräsident Kopp selbst fand ebenfalls deutliche Worte zum Wert der Polizeiarbeit:
Wir wollen die Sicherheit in dieser schönen Region gewährleisten. Gerade jetzt ist es wichtig, durch sichtbare Polizeipräsenz das Sicherheitsgefühl der Menschen zu stärken.
Dazu gehöre auch die Präsenz auf dem Wasser. Und genau hierbei soll das neue Polizeiboot helfen. Mit gerade einmal 35 Zentimeter Tiefgang kommen die Beamten sehr nah an das Seeufer, was vor allem bei der Bergung von Personen helfen soll. Neben dieser Aufgabe wird die Wasserschutzpolizei das Boot auch für Unfälle und Kontrollaufgaben einsetzen.
Zusammenhalt bei der Polizei
„Bei einer Taufe geht es ja um das Glück und Wohl des Schiffes sowie der Besatzung. Genau das wünsche ich mir auch hier“, so Kopp. Er hoffe, dass all seine Kollegen immer sicher und wohlbehütet von den Einsätzen auf dem Tegernsee heimkehren. Bis Mitte 2017 soll für das neue Polizeiboot auf dem Gelände des Yachtclubs in Wiessee außerdem ein neues Bootshaus fertig sein.
Bevor das Boot dann durch Regina Reifenstuhl von der Wiesseer Polizei eingeweiht wurde und zu einer kurzen Testfahrt auf dem Tegernsee aufbrach, fanden zwei Polizeiseelsorger abschließend die passenden Worte: „Die Polizeifamilie steht zusammen und das ist ein wirklich tröstliches Gefühl in diesen Zeiten.“
Weitere Eindrücke von der heutigen Einweihung des neuen Polizeibootes:
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