Metal ist nur wildes Gekreische? Die Newcomer Band Skullwinx will das Gegenteil beweisen. In einer kleinen Hütte proben sie für den großen Auftritt. Der findet am morgigen Samstag in Otterfing statt, wo sie ihr Debut-Album „The Missions of Heracles“ vorstellen – und das soll erst der Anfang sein.
Skullwinx. Engelsflügel also. Beziehungsweise fast. Der Name geht auf die Vorstellung eines Engelsreliktes zurück: Der Sage nach soll der Schädel eines Engels vom Himmel gefallen sein, als direktes Zeichen von oben, dass es Gott gibt. Diesem Relikt werden Flügel verliehen. Fast ein romantischer Name für eine Band also, die sich dem eher härteren Genre verschrieben hat. Doch mit dem Klischee vom besonders harten Metal wollen sich die fünf jungen Musiker ohnehin verabschieden.
„Das Image ist falsch“, sagt Lennart Hammerer. Der 18-jährige Waakirchner ist der Leadgitarrist der Band. Gemeinsam mit Severin Steger (Rhythmusgitarrist aus Waakirchen), Kilian Osenstätter (Drummer aus Waakirchen), Konstantin Kárpáty (Bassist aus Otterfing) und Johannes Haller (Sänger aus Holzkirchen) setzt er auf eine sanftere Form des Metal, die sich am Stil der 70er und 80er Jahre orientiert und eher an Hardrock erinnert. „Im Fernsehen ist brutaler Metal gebräuchlich“, sagt Konstantin. „Aber so sind wird nicht.“ Auch Severin erklärt:
Metal ist nicht nur Rumgebrülle.
Seit 2008 gibt es die Band nun, seit einem dreiviertel Jahr geben sie Vollgas. „In den letzten neun Monaten haben wir uns im Landkreis stark nach oben gearbeitet“, sagt Lennart. „Inzwischen kennt man uns.“
Ihren Durchbruch hatten sie letzten Oktober im Holzkirchner Jugendzentrum (JUZ). Dort fand ein Metal-Konzert statt. Als eine Band ausfiel, konnte Skullwinx einspringen – ein glücklicher Zufall. „Wir wurden dort sehr gut aufgenommen, obwohl uns vorher noch keiner gekannt hat“, sagt Kilian. Der Auftritt habe einen „Wow-Effekt“ beim Publikum ausgelöst, erinnert sich Johannes.
In Holzkirchen trifft sich die Szene
Überhaupt ist Holzkirchen für die Metal-Szene im Landkreis ein wichtiger Ort. Nicht nur im JUZ finden immer wieder entsprechende Veranstaltungen statt, auch in der Kneipe Awas am Bahnhof treffen die musikalisch Gleichgesinnten aufeinander. „Das Awas ist der Dreh- und Angelpunkt“, sagt Konstantin. Viele kämen auch vom Tegernseer Tal dorthin.
Auch wenn man die Fünf im Landkreis inzwischen kennt, haben die Jungs vor allem einen Wunsch: Auch über die Grenzen hinaus bekannt zu werden. Einen ersten Schritt in diese Richtung stellt nun die am Samstag stattfindende Release-Party dar: Im Otterfinger Hof stellen sie ihr erstes eigenes Album, „The Missions of Heracles“, vor. Die Songs kreisen sodann, der griechischen Mythologie entsprechend, um die Prüfungen, die Herkules bestehen muss um die Seelen seiner Familie zu retten.
Johannes erwartet sich von dem ansteheden Samstagabend, „dass es eine geile Party wird“. Beflügelt zum Feiern fühlen sich die fünf Musiker ohnehin: „Eine eigene Platte zu haben, fühlt sich super an“, sagt der Sänger. „Wie ein erster Kuss.“
Die harten Metaler, sie können tatsächlich romantisch sein.
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