Quälen an Land und im Wasser

Am Sonntag findet wieder der Tegernsee Triathlon statt. Dann stürzen sich knapp 800 Athleten in die Fluten, treten in die Pedale und bringen ihre Laufschuhe zum Glühen. Entweder über die Sprint- oder die Olympische Distanz. Die Organisatoren rechnen mit einer Hitzeschlacht.

Nächsten Sonntag sind Leid und Freud wieder eng beieinander.
Nächsten Sonntag liegen Leid und Freude wieder eng beieinander.

Der Tegernsee Triathlon ist ein widersprüchlicher Wettkampf: Einerseits hat man nur selten einen so traumhaften Veranstaltungsort, andererseits ist die Strecke im Vergleich zu anderen Dreikämpfen außergewöhnlich hart. Die Teilnehmer aber bekommen von der schönen Umgebung eher wenig mit, denn die müssen sich auf eine anspruchsvolle Rad- und Laufstrecke einstellen.

Am Sonntag stehen zwei verschiedene Distanzen zur Auswahl: einmal die Sprintdistanz über 600 Meter Schwimmen, 20 km auf dem Rad und 5 km Laufen. Oder das Doppelte, also die Olympische Distanz mit 1,5 km Schwimmen, 40 km Radeln und 10 km Laufen. Während die Schwimmstrecke logischerweise flach ist, geht’s bei den zwei nachfolgenden Disziplinen hauptsächlich hoch oder runter.

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Dabei ist das für die meisten nicht das größte Problem. Radeln und Laufen lässt sich gut trainieren, doch das Schwimmen ist eine große Herausforderung, wenn man nicht von Kindheit an regelmäßig im Wasser war. Gleichzeitig mit hundert anderen Athleten ins Wasser zu gehen und sich an den Wendebojen zu prügeln, macht vielen Angst.

Das Schwimmen kann entscheidend sein

Doch mit richtiger Vorbereitung geht alles. Werner Wiemken bietet in Kreuth beispielsweise spezielle Schwimmkurse für alle Altersklassen an. „Für den Triathlon braucht man hauptsächlich die Kraultechnik“, so Wiemken. Er erklärt, dass das Freiwasserschwimmen speziell trainiert werden sollte.

Das Orientieren ohne Linien am Beckenboden, oder Wind und Wellen im See, sind Herausforderungen, mit denen die Athleten während des Wettkampfs umgehen müssen. Noch dazu ist das Seewasser kälter als das im Becken. Die Lösung dafür sind Neoprenanzüge.

Die Schwimmdisziplin kann entscheidend sein.
Die Schwimmdisziplin kann entscheidend sein.

„Für Viele ist der Anzug sogar eine Erleichterung, denn der verbessert die Wasserlage und gibt mehr Auftrieb“, meint Peter Targatsch, Organisator des Triathlons. Dabei kann die Performance im Wasser entscheidend sein. Jan Frodeno, Olympiasieger im Triathlon von 2008, erklärt: „Sicherlich kann man einen Triathlon nicht beim Schwimmen gewinnen, aber verlieren schon.“

Großes Finale der Meisterschaft

Besonders spannend macht den Wettkampf die Landkreiswertung: Diese setzt sich zusammen aus dem Schliersee Alpen-Triathlon und dem Tegernsee Triathlon. Durch Zeitaddition aus beiden Wettkämpfen wird so der beste Triathlet aus dem Landkreis gekürt.

Der erste Teil der Wertung fand schon am 13. Juni statt. Dieser Dreikampf zählt zu den europaweit anspruchsvollsten Rennen der Szene. Grund dafür sind die enormen Höhenunterschiede, die bezwungen werden müssen.

Am Sonntag geht es dann mit dem nächsten Triathlon weiter. Start für die Olympische Distanz ist um 9 Uhr und für die Sprintdistanz 50 Minuten später. Bereits gegen 11 Uhr werden dann die ersten Finisher der beiden Distanzen im Ziel in Seeglas erwartet.

Der frühe Start ist laut Veranstalter bewusst gewählt. „Am Sonntag soll es sehr heiß werden. Aber wir versuchen, der größten Hitze aus dem Weg zu gehen“, erklärt Targatsch. Auf der Olympischen Distanz hat man außerdem drei Verpflegungsstationen mit Wasser, isotonischen Getränken und Obst eingerichtet. So sollen die Teilnehmer die Distanz unbeschadet überstehen.

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