Silvester ist nur noch wenige Tage entfernt. Seit heute gibt es wieder Pyrotechnik im Handel. Nun warnt das Bayerische Landeskriminalamt vor gefährlichem Feuerwerk. Das solltet ihr beachten.
Das Jahr neigt sich dem Ende zu, Silvester steht vor der Tür. Je näher der 31. Dezember kommt, desto lauter wird auch die Diskussion um Feuerwerke. Sind Silvesterraketen, Böller und andere Knallkörper noch zeitgemäß? Die Bürgermeister der Tal-Gemeinde fanden bereits klare Worte. Auch das Bayerische Landeskriminalamt in München ergreift jetzt das Wort.
Ab heute, den 29. Dezember, sind Raketen, Böller und Co. wieder im Handel erhältlich, so die Münchner Behörde. Wenigstens bis zum 31. Dezember. In den vergangenen beiden Jahren war der Verkauf aufgrund Corona nicht möglich. Nun erklärt das Landeskriminalamt, welche Pyrotechnik überhaupt legal ist. So unterscheide man zwischen drei Kategorien: F1, F2 sowie F3/4. Die Behörde betont dazu: “Pyrotechnik der Kategorie drei und vier ist oftmals auf Märkten im benachbarten Ausland oder im Internet zu günstigen Konditionen frei erhältlich, in Deutschland jedoch nicht erlaubt.” Die Kategorien F1 sowie F2 sind jeweils ab 12 und 18 Jahren erlaubt.
Hintergrund dieses Verbots sei die in der Regel unklare Zusammensetzung dieser Produkte. “Sie entsprechen nicht den hiesigen Sicherheitsstandards. So besteht unter anderem die Gefahr von Fehlzündungen der unkontrollierten Ware”, warnt das Landeskriminalamt. Weiter müsse jegliches Feuerwerk eine sogenannte CE-Zertifizierung aufweisen – “Diese muss auf allen pyrotechnischen Produkten in deutscher Sprache aufgedruckt sein.”
Fehlt diese Kennzeichnung, können Bußgelder bis zu 50.000 Euro fällig werden, “sogar Freiheitsstrafen, sind hier möglich”, bemerkt das Landeskriminalamt abschließend. Falls ihr keine Lust auf ein Feuerwerk habt, aber trotzdem gerne eine Show sehen wollt, veranstaltet Kreuth im Ortszentrum eine Lasershow. Alle Events am Tegernsee rund um Silvester findet ihr hier.
Tipps zum richtigen Umgang mit Pyrotechnik:
- Erwerben und verwenden Sie nur geprüfte und zugelassene Feuerwerkskörper
- Versuchen Sie niemals Feuerwerk selbst zu basteln
- Halten Sie sich an die Gebrauchsanweisungen
- Zünden Sie Feuerwerkskörper nur im Freien und mit genügend Abstand zu Menschen, Tieren und leicht entzündlichen Materialien
- Feuern Sie Raketen nur aus senkrechten und sicher stehenden Behältern, z. B. leeren Flaschen im Getränkekasten
- Heben Sie niemals Blindgänger auf oder entzünden Sie diese erneut
- Entzünden Sie Feuerwerkskörper niemals in der Hand
- Verkürzen Sie keine Zündschnüre und bündeln Sie keine Feuerwerkskörper
Ursprünglicher Artikel vom 19.12.2022 mit der Überschrift: “Raketen, Böller und Knaller: einfacher Spaß oder sinnloser Müll?”
Tegernsees Bürgermeister, Johannes Hagn, betont zu der Böllerei, er könne zu Silvester auf Feuerwerk gut verzichten. Auch Christian Köck, Rathauschef in Rottach-Egern, stellt klar: „Ich persönlich verzichte schon seit geraumer Zeit auf die Knallerei.“ Der Politiker bemerkt jedoch: „Darüber hinaus habe ich allerdings Verständnis, dass für einige Leute das Feuerwerk zu Silvester einfach dazu gehört, wie ‚Dinner for One‘ oder das gemeinsame Bleigießen.“
Köcks Strategie? Freiwilligkeit und Vernunft. Er erklärt: „Man hat den Eindruck, dass vielen Leuten die zunehmende Verbotskultur zuwider läuft, und sie deshalb quasi als Trotz nicht darauf verzichten wollen“ und weiter:
Daher setze ich mehr auf Freiwilligkeit und die Einsicht und Vernunft der Menschen, sich selbst zu hinterfragen, ob das Ganze in Zeiten wie diesen unbedingt noch sein muss. Christian Köck, Bürgermeister von Rottach-Egern (CSU)
Auch in Gmund ist man von den Feuerwerken nicht so recht angetan. Rathauschef Alfons Besel sagt: „Der Gemeinderat hat bereits 2019 die Bitte formuliert, mit dem Abfeuern von Silvester-Raketen und Böllern zurückhaltend zu sein, sich auf die Mitternachtsstunde zu beschränken und anschließend Müll ordnungsgemäß zu entsorgen.“ Auch appelliert der Gemeinderat, denselben Betrag, der für Feuerwerk ausgegeben wurde, sozial zu spenden.
Robert Kühn, erster Bürgermeister von Bad Wiessee, geht die Silvester-Diskussion gelassen an. Man habe bereits bei #wiessee100 bewusst auf eine Lasershow gesetzt. Die sollte als Zeichen verstanden werden „und als Vorbild, dass es eben doch bessere Alternativen gibt“, so Kühn. Der Politiker geht davon aus, dass sich diese Einstellung in den kommenden Jahren auch durchsetzen wird. Abschließend betont er:
Ein generelles Verbot an Silvester halte ich zum momentanen Zeitpunkt für nicht angebracht – sehr wohl aber zum restlichen Jahr. Robert Kühn, Bürgermeister von Bad Wiessee (SPD)
Ein eigenes Feuerwerk richtet dieses Jahr übrigens keine der Gemeinden aus. Einzig Kreuth setzt wieder auf eine Lasershow im Ortszentrum. Rottach-Egern veranstaltet wieder das traditionelle Neujahrs-Blasen. Zusätzlich bleiben in diesem Jahr sechs Buden vom Rottacher-Advent in der Kuranlage bis Neujahr stehen. Am Abend des 01. Januars 2023 findet daraufhin das Neujahrskonzert der Blaskapelle Rottach-Egern im Seeforum statt.
Über 2.000 Liter Müll in Tegernsee
Wie viel Abfall durch Feuerwerke rund um den Tegernsee anfällt, können die meisten Gemeinden nicht sagen. Einzig Tegernsees Bürgermeister Hagn gibt eine konkrete Antwort. In Tegernsee fallen in der Spitze zwei Container mit je 1.100 Liter Fassungsvermögen an Müll an, weiß der Bürgermeister.
Mittlerweile habe sich die Situation am Tegernsee jedoch auch schon verbessert. Jedenfalls laut Rottachs Rathaus-Chef Köck. „In den beiden vergangenen Jahren und durch das geänderte Bewusstsein der Menschen in Bezug auf dieses Thema, ist ohnehin bereits eine Verbesserung feststellbar. Es wird mittlerweile weniger Feuerwerk im Tal abgebrannt im Vergleich zu früheren Jahren“, sagt der Politiker.
Hagn appelliert zum Abschluss: „Verzichten Sie darauf, Raketen in Richtung See zu schießen, um die Wasservögel zu schonen. Auf keinen Fall im Wald oder am Berg!“ Auch Kreuths Bürgermeister Bierschneider wünsche sich, dass die Leute auf Feuerwerke verzichten. Er schlägt vor, stattdessen zum Dorfplatz zu kommen, um gemeinsam zu feiern.
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