Die Motorrad-Saison ist eröffnet: Mit den steigenden Temperaturen holten viele am Wochenende ihre Maschinen aus der Garage. Diese Gelegenheit nutzte auch die Polizei, um die Motorradfahrer in Kreuth zu kontrollieren. Damit soll ein bekannter Brennpunkt entschärft werden.
Eine Stunde lang – von 15:15 bis 16:15 Uhr am gestrigen Sonntagnachmittag – postierten sich die Beamten am Straßenrand der B307 zwischen Klamm und Bayerwald. Per Laserkontrolle wollte man messen, wie schnell die Biker in Richtung Landesgrenze unterwegs sind.
Tödlicher Unfall an selber Stelle
Die Bilanz klingt erst einmal beruhigend. Der Großteil der Verkehrsteilnehmer hielt sich laut Polizei an die dort erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 100 Kilometer pro Stunde. Ein 42-jähriger Motorradfahrer aus Dietramszell überschritt die erlaubte Höchstgeschwindigkeit jedoch deutlich. Mit einer Geschwindigkeit von 187 Stundenkilometern war er unterwegs. Das brachte ihm laut Bußgeldkatalog 600 Euro Bußgeld, drei Monate Fahrverbot und 2 Punkte in Flensburg ein.
Nicht ohne Grund hatten sich die Beamten diesen Punkt für die Geschwindigkeitsmessung ausgesucht. Genau an dieser Stelle, im Bereich einer Ausbuchtung, erinnert ein Kreuz am Straßenrand an einen schweren Verkehrsunfall vor vier Jahren. Ein Motorradfahrer hatte dort sein Leben verloren. Mit ähnlich hoher Geschwindigkeit wie der Dietramszeller war er auf ein dort abbiegendes Fahrzeug aufgefahren und an den Folgen des Unfalls verstorben.
Jedes Opfer im Verkehr ist allerdings eines zu viel. Deshalb will die Polizei an dieser Stelle jetzt verstärkt darauf achten, dass gerade Motorradfahrer mit angepasster Geschwindigkeit unterwegs sind. Im Laufe des Sommers soll es deshalb zwischen Kreuth und Achenpass vermehrt derartige Laserkontrollen geben.
Bayerischer Blitzmarathon
Zudem veranstaltet die Polizei diese Woche inzwischen den dritten Bayerischen Blitzmarathon. Ab dem kommenden Donnerstag kontrollieren Polizisten über eine Woche ang die Geschwindigkeit an mehr als 2.000 Messstellen in ganz Bayern.
Auch Stellen rund um den See sind dabei. Dies soll laut Angaben der Polizei nicht dazu dienen, die Kassen der Kommunen aufzufüllen. Vielmehr möchte man eine stärkere Sensibilisierung der Autofahrer für die von ihnen gefahrene Geschwindigkeit erreichen.
Zwar ist die Anzahl der Verkehrsunfälle 2014 gesunken (369.492 anstatt 373.031 im Jahr 2013). Allerdings gilt überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit immer noch als die ausschlaggebende Unfallursache. 193 der 613 Verkehrstoten haben ihr Leben wegen eines zu hohen Tachostandes verloren.
Wo genau geblitzt wird, erfährt man hier.
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