Am Montag beklagte sich ein besorgter Vater: die Schulbusse würden nun die Erstklässler für den Hort in der Frühlingsstraße an der Baumgartenstraße entlassen. Zum Hort müssten sie laufen. Viele Eltern sorgten sich um ihre Kinder, denn eine Abholung und Begleitung war für sie offenbar nicht vor Ort. So hätten sich einige Kinder verlaufen, weil sie den Weg zum Hort noch nicht kannten.
Geschäftsführer der Marktgemeinde Holzkirchen, Robert Haunschild, verteidigt sich: „Der Hort schickt eigentlich Personal, das den Kindern in den ersten Wochen genau zeigt, wo der Weg zur Mittagsbetreuung entlang geht.“ Betreuer vom Hort in der Frühlingsstraße waren vor Ort. Bloß an falscher Stelle.
Aufgrund der Bauarbeiten an der Grundschule I wurde die Haltestelle „Baumgartenstraße“ auf die andere Seite des Gebäudes verlegt. Deswegen irrten wohl auch Erstklässler durch die Tiefgarage in der Baumgartenstraße, um den Weg auf die andere Seite der Schule zu finden. Da wartete das Hortpersonal, um die Kinder abzuholen – vergeblich.
Ein Missverständnis führt zu Chaos
Sabine Kröber, Hortleiterin in der Frühlingsstraße, weiß um den „schwierigen Vorlauf“. „Die Problematik liegt in der Umstellung der Busrouten seit Montag“, erklärt sie. Die Eltern wurden auf mehreren Wegen darüber informiert. Letztendlich scheiterte der reibungslose Verlauf aber am „Missverständnis“ der Verlegung der Bushaltestelle. „Wir tun sehr wohl unseren Teil dazu, dass die Kinder sicher ankommen“, stellt sie fest.
Für alle Verantwortlichen von Hort und Gemeinde trotzdem eine unangenehme Situation. Auch in Anbetracht der vergangenen Wochen, in denen die Schulbuspläne einiges Chaos verursacht hatten.
Für die Eltern war die Situation nicht hinnehmbar. Viele Beschwerden wurden eingereicht. „Seit gestern ist aber alles eingespielt und läuft seinen gewohnten Gang“, beruhigt Sabine Kröber. Die Kinder würden die nächsten Tage in der Baumgartenstraße abgeholt und für den Weg zum Hort „trainiert“ werden. Eine freiwillige Leistung: Der Gemeinde obliege für die Kinder keine Aufsichtspflicht für den Weg zum Hort oder Nachhause.
Fußmarsch seit 25 Jahren bewährt
Aus logistischen Gründen wäre die Schneise in der Frühlingsstraße vom Bus nicht anfahrbar. Wenn der Bus die Kinder an der Hauptstraße entlassen würde, wäre das zwar näher, aber verkehrstechnisch auch viel gefährlicher. Aus Sicht der Gemeinde ist der Weg der Hortkinder von der Baumgartenstraße in die Frühlingsstraße völlig unbedenklich. „Die Kinder müssen keine besonders verkehrsträchtige Straße überqueren. Eine Unterführung bringt sie sicher über die vielbefahrene Münchner Straße.“, weiß der Geschäftsführer.
Haunschild macht noch auf einen anderen Aspekt aufmerksam: „Den Kindern tut nach einem langen Schultag und dem vielen Sitzen die Bewegung auf der kurzen Strecke von der Bushaltestelle zum Hort durchaus gut.“ In zwei Jahren, wenn die Grundschule I wieder in der Baumgartenstraße untergebracht ist, müssten die Kinder auch zu Fuß zum Hort gehen. Und das klappe schließlich seit 25 Jahren.
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