Von Hundepullis und appetitlosen Fischen

„Der arme kleine Hund konnte sich nur noch mit letzter Kraft zum Auto schleppen, wo er nicht einmal eine warme Decke und Wasser vorfand“ so berichtete eine engagierte Tierfreundin aus Miesbach an das Tierheim in den Weissachauen.

Bei klirrender Kälte war der Kurzhaar-Mischling älteren Jahrgangs letzte Woche seinem Herrchen – einem sportlichen Langläufer – auf dem Loipenrundkurs hinterhergerannt. Nach etwa einer Stunde in rasantem Tempo über Eis und Schnee war der kleine Hund völlig erschöpft. So oder ähnlich berichten derzeit des öfteren Spaziergänger empört an den Tierschutzverein Tegernseer Tal e. V.

Frostige Kälte, Schnee und Eis – der Winter bereitet nicht nur uns Menschen Probleme. Die Mitarbeiter des Tierheims in den Weissachauen appellieren deshalb an alle Hunde- und Tierhalter, die Tiere nicht über längere Zeit der zur Zeit extremen Kälte auszusetzen, da diese sonst beispielsweise Erfrierungen an Pfoten davontragen können.

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Davon ausgeschlossen sind selbstverständlich Huskies und andere „kältetauglichen Hunde“. Mit besonderer Pflege für Hund, Katze und Co. kommt man aber sicher und gut durch die kalte Jahreszeit.

Tipps für Hundehalter

Die meisten Hunde sind mit ihrem Fell bestens gerüstet für Kälte. Grundsätzlich gilt: Bewegung im Freien macht Spaß und tut gut, auch bei Frost. Für viele Hunde ist der Schnee eine „kulinarische“ Verlockung. Es ist allerdings ratsam, darauf zu achten, dass die Tiere ihn nicht fressen. Lieber vorher in der Wohnung eine Kleinigkeit zum Essen geben. Die Kälte und die möglicherweise im Schnee enthaltenen Erreger, Schadstoffe oder Streusalz können zu Erbrechen, Durchfällen, bis hin zu Magen- und Darmentzündungen führen. Mit ein wenig Mageninhalt kann der kalte Schnee den Magen nicht so schnell reizen.

Hunde haben häufig viel Fell zwischen den Zehen, an dem Schnee hängen bleibt. Deshalb sollte man besonders lange Haare zwischen den Zehen kürzen. Außerdem ist die vorbeugende Pflege der Fußballen wichtig: Man sollte sie im Winter regelmäßig mit Vaseline, Melkfett, Hirschtalg oder einer speziellen Pfotencreme einreiben, dann bleiben sie geschmeidig und auch Streusalz und Kälte kann ihnen nicht mehr viel anhaben. Ist der Hund durch Streusalz gelaufen, sollte man nach dem Gassigehen die Pfoten mit Wasser abwaschen. Außerdem den Hundekörper gut abtrocknen.

Viele Hunde tragen beim Gassigehen im Winter spezielle Hundebekleidung. Diese ist bei gesunden Tieren meist unnötig und nicht artgerecht, weil die Bewegungsfähigkeit eingeschränkt wird, so der Deutsche Tierschutzbund. Nur für kranke, schwache Tiere oder Hunde mit extrem wenig und kurzem Fell sind Hundemäntel, -pullover und derartiges sinnvoll.

Letztlich muss jeder Halter für seinen Vierbeiner selbst entscheiden, ob Kleidung angebracht ist, denn Frauchchen oder Herrchen kennen das eigene Tier am besten.

Wie Katzen und Nager über den Winter kommen

Während Hunde Spaß daran haben, bei fast jedem Wetter draußen umherzutoben, mögen Katzen meist keine winterlichen Temperaturen. So sollten sie auch jederzeit die Möglichkeit haben, wieder ins Haus zu kommen, wenn sie hinausgehen. Kaninchen und Meerschweinchen dagegen können im Winter in ihrem Stall draußen bleiben, wenn man im Herbst ein paar Regeln beachtet: Die Tiere sollten konstant draußen bleiben, um ein dichtes Winterfell zu bekommen.

Den Stall macht man winterdicht, indem man ihn gut isoliert. Er sollte absolut trocken und sauber sein. Man sollte viel Einstreu, Stroh und Heu zur Verfügung stellen, woraus sich die Tiere eine wärmende Höhle bauen können. Nahrhaftes Futter mit Hafer, Wurzelgemüse und Pellets sind jetzt für Nager wichtig. Das Trinkwasser kann man vor dem Einfrieren mittels Wärmespiralen schützen.

Vögel und Fische überwintern

Auch Kanarienvögel, Wellensittiche und Zebrafinken halten es bis zu einer Temperatur von ungefähr minus sieben Grad Celsius in einer Außenvoliere aus. Die Vögel halten Winterruhe, erholen sich also in der kalten Jahreszeit und bereiten sich auf die Brut im Frühjahr vor. Die ideale Unterbringung ist eine Freivoliere mit angebautem Schutzhaus. Dieses sollte frostfrei gehalten werden – durch wärmegedämmte Wände und eine Heizanlage, die über einen Thermostat geregelt ist.

Ein Gartenteich sollte mindestens achtzig Zentimeter tief sein, damit Goldfische den Winter überleben können. Der Teich darf nie ganz zufrieren. Ein Bündel Stroh kann als “Eisfreihalter” dienen. Exoten gehören dagegen ins Aquarium uns sollten langsam umgewöhnt werden. Die Wassertemperatur darf nur schrittweise wieder erhöht werden. Anfangs ist es wichtig, viel Teichwasser zu verwenden und dieses erst nach und nach auszutauschen. Fische haben im Winter einen stark reduzierten Stoffwechsel. Deshalb fressen sie ab einer Wassertemperatur von zehn Grad nicht mehr.

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