Flüchtlinge als Chance für Arbeitsmarkt?

Die Agentur für Arbeit Rosenheim spricht von einer positiven Gesamtlage auf dem Arbeitsmarkt. In ihrem Jahresreport nennt sie aktuelle Arbeitslosenzahlen. Wichtigste Herausforderung und gleichzeitig größte Chance sind dabei junge Flüchtlinge.

Sind junge Asylbewerber die Lösung für den Azubi-Mangel der Unternehmen?

Laut dem aktuellen Arbeitsmarktreport der Agentur für Arbeit Rosenheim lag die Arbeitslosenquote im letzten Monat bei 2,8 Prozent mit 8.100 erfassten Arbeitslosen. Damit verabschiede sich das Jahr 2016 – wie schon im Vorjahr – mit einer für den Monat Dezember relativ geringen Arbeitslosenquote, so heißt es weiter.

„Heuer haben wir eine ähnliche Arbeitslosen-Situation wie im Jahr zuvor“, sagt Pressesprecherin Katharina Kristen. Aufgrund des relativ guten Wetters seien vor allem im Baugewerbe zum Jahresende wenige Handwerker entlassen worden. Viele würden zwischen Weihnachten und Heilig Drei Könige noch Urlaub machen und Überstunden abbauen. Jetzt würde es dann allerdings „rundgehen“, sagt sie.

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Im Landkreis weniger Arbeitslose

Mit Einzug des Schnees im Landkreis bekämen viele Handwerker ihre Kündigung, allerdings die Zusage für eine Wiedereinstellung gleich mit dazu. Die niedrigste Arbeitslosenquote verzeichnete die Arbeitsagentur in den Monaten Juni und Oktober mit jeweils 2,6 Prozent. Verantwortlich für die positive Gesamtlage auf dem Arbeitsmarkt sei die gute wirtschaftliche Lage der Betriebe sowie der entsprechende Arbeitskräftebedarf gewesen.

Im Landkreis Miesbach sind derzeit 1.417 Menschen ohne Arbeit, was einer Quote von 2,7 Prozent entspricht. Im Vorjahr waren es 1.363 und damit 2,8 Prozent. Ähnlich die Zahlen im Umland. Die Arbeitslosenquote im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen lag bei 2,7 Prozent (Vorjahr 2,6) und im Landkreis Rosenheim bei 2,4 Prozent (Vorjahr 2,5). In Holzkirchen waren bei der Agentur für Arbeit 887 Personen gemeldet, die Arbeitslosengeld II bekommen haben, im Jobcenter in Miesbach waren es 530.

Flüchtlinge als Chance

Eine besondere Herausforderung ist für die Arbeitsagentur noch immer die Integration der Flüchtlinge. Um diese in Arbeit und Ausbildung zu vermitteln, führe man viele Gespräche und unterstütze durch Maßnahmen beim Arbeitgeber oder durch eine Einstiegsqualifizierung bei Ausbildungen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 2.230 Personen mit ausländischer Nationalität von der Arbeitsagentur als arbeitslos erfasst. 360 mehr als im Vorjahr. Dies sei auf den Anstieg an Asylbewerbern und die anerkannten Flüchtlingen zurückzuführen.

Die Chefin der Rosenheimer Arbeitsagentur, Dr. Nicole Cujai, erklärte erst jüngst, dass die Situation insgesamt “wirklich gut” sei. “Wir sehen derzeit keine Anzeichen einer Trendwende.” Sorgen bereitet vielmehr der Ausbildungsmarkt. Immer mehr Betriebe würden nicht mehr die gewünschten Bewerber erhalten. Gerade hier können Unternehmen von Flüchtlingen profitieren, sagt sie: “Viele sind jünger als 25 Jahre und kommen ohne abgeschlossene Ausbildung nach Deutschland. Sie haben den starken Willen, einen Berufsabschluss zu erwerben.“

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