Weniger ist manchmal mehr

Die Badesaison steht vor der Tür. Bereits im vergangenen Jahr hat der Stadtrat für einige Monate beschlossen, die Parkplätze an der Point zu erweitern. Weil das Fazit jedoch eher ernüchternd war, müssen Besucher in dieser Saison wieder um einen Parkplatz bangen.

Vor allem an schönen Wochenenden reiht sich auf dem Point Parkplatz ein Auto an das andere. Das wird auch diesen Sommer so bleiben.
Vor allem an schönen Wochenenden reiht sich auf dem Point-Parkplatz ein Auto an das andere. Das wird auch diesen Sommer so bleiben.

Stadtrat Peter Hollerauer (FWG) stellte am 18. Mai einen Antrag, den Parkplatz an der Point in den Monaten Juni bis August an den Wochenenden und Feiertagen zu erweitern. Als Fläche wurde der Schneeabladeplatz vorgeschlagen. Bei den Stadträten waren die Meinungen in der letzten Sitzung jedoch geteilt.

Bereits im vergangenen Jahr hatte man eine Sonderregelung zur Erweiterung des Point-Parkplatzes genehmigt. Diese galt damals täglich im Juli und August. Doch die Erfahrungen waren ernüchternd: Während die Einnahmen aus den Parkautomaten der öffentlichen Plätze rund 4.700 Euro betrugen, machte der Gewinn aus dem Parkautomaten an der Sonderfläche lediglich 1.078 Euro aus. „Wirtschaftlich kaum rentabel“, lautete die generelle Meinung des Stadtrats. Die Pointerweiterung würde lediglich für Tagesgäste einen Vorteil bringen. Doch der Platz ist mit den jetzigen Parkflächen schon knapp.

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Mehr Parkplätze bedeuten mehr Touristen

Es würden immer mehr Leute kommen und die Kapazität der Point sei jetzt schon an ihre Grenzen gelangt. Bei schönem Wetter würden die Leute dort am Imbiss Schlange stehen, der Spielplatz sei nicht mehr als Spielplatz für Kinder nutzbar, weil mittendrin Leute lägen und sich sonnten. So schildert Tegernsees Bürgermeister Johannes Hagn seine Erfahrungen mit den vielen Besuchern. Von seinem Büro aus hat er direkten Blick auf die Point und kann die Vorfälle dort gut beobachten:

Die Camper waren letztes Jahr sehr hartnäckig. Campen ist dort eh verboten. Aber die Leute schrecken vor der 20-Euro-Strafe nicht zurück.

Stadtrat Rudolf Gritsch (CSU) erinnert daran, dass man als Naherholungsort für Ruhe und Entspannung sorgen müsse. Das Tal betreibe zwar viel Werbung, mit dem Ziel, viele Touristen anzulocken. Man sollte jedoch immer in den Vordergrund stellen, einen nachhaltigen Tourismus zu betreiben. Die erhaltens- und schützenswerte Natur müsse seitens der Stadt gesichert werden, betont er weiter.

Andreas Obermüller (FWG) ist anderer Ansicht: „Es ist keine gute Werbung, die Leute gerade an den schönen Wochenenden auszusperren.“ Außerdem wäre der Sonderparkplatz, im Gegensatz zum vergangenen Jahr, nur an den Wochenenden geöffnet.

Dennoch spricht sich die Mehrheit der Stadträte gegen den Kompromiss aus und plädiert für einen nachhaltigen Tourismus. Mehr Parkplätze bedeuten gleichzeitig mehr Autos und somit auch mehr Verkehr. Dieser Entwicklung will die Stadt Tegernsee entgegenwirken und auf öffentliche Verkehrsmittel setzen. Parkplätze werden also in diesem Sommer an der Point wieder Mangelware sein.

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