Wenn Angst die Stimme nimmt

Wenn Beate Wagner von ihrer Arbeit mit Angstpatienten und ihrem breit gefächerten Therapieangebot spricht, merkt man, wie sehr sie für die Sache brennt. Das Herzensthema der Otterfingerin ist die Sprechangst bei Kindern und Erwachsenen. Und die Angst befällt viele.

Beate Wagner in ihrer Praxis in Otterfing.
Beate Wagner in ihrer Praxis in Otterfing.

Während das reine Lampenfieber Menschen beflügeln kann, blockiert Redeangst die Betroffenen. Die Symptome reichen von starkem Erröten, Stottern und Magenkrämpfen bis hin zu Panikattacken und können zu erheblichen Einschränkungen im Privatleben und zu beruflichen Nachteilen führen.

Oft weichen beim Thema Angst die Eigen- und Fremdwahrnehmung voneinander ab: nach außen merkt man dem Betroffenen die Angst nicht an, innerlich ist er von Panik überwältigt.

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Schätzungen zufolge leiden bis zu 40 Prozent der Jugendlichen und Erwachsenen unter Ängsten, die aktuelle Ausgabe von GEO WISSEN widmet dem Thema „Ängste überwinden, innere Stärke gewinnen“ gleich ein ganzes Magazin. Der Aufbau von Selbstvertrauen und mentaler Kraft ist die zentrale Komponente bei der Angsttherapie. Als Wirtstochter des Gasthof Wagner in Otterfing/Palnkam hat Beate Wagner selbst unter Sprechangst gelitten:

In so einer familiär geführten Wirtschaft ist man als Kind normalerweise präsent. Also hab ich immer geschaut, dass ich wegkomme, ich war ständig draußen …

Ihre Angst war für die Eltern und sie selbst gleichermaßen irritierend. Nach ihrem Studium der Organisationspsychologie und zahlreichen Aus- und Weiterbildungen im In- und Ausland ist Beate Wagner nach Otterfing zurückgekehrt und bietet in ihrer eigenen Praxis Therapien gegen die Sprechangst an.

Hier geht es vor allem darum, gemeinsam mit den Patienten Strategien zu erarbeiten, mit ihren Ängsten umzugehen, ihnen einen Weg vom reinen Vermeiden hin zur freien Wahlmöglichkeit aufzuweisen. Die Angst soll nicht mehr lebensbeschränkend sein. Besonders vielversprechend ist dabei das ganzheitliche Behandlungskonzept, das mit der körperlichen Anamnese beginnt und über die Unterstützung durch Homöopathie bis hin zur kognitiven Verhaltenstherapie und Hypnose-Therapie individuell auf den Patienten abgestimmt wird.

Wann sollte man sich Hilfe suchen?

So vielfältig die Therapiemöglichkeiten sind, so individuell ist auch die Behandlungsdauer. Sie reicht von Impulsen zur eigenen Umsetzung in wenigen Therapiestunden bis hin zu Langzeitbegleitung, je nach Schwere der Symptomatik und Präferenz des Patienten.

Als Konkurrenz zu den Ärzten und Therapeuten sieht sich Beate Wagner nicht, eher als Ergänzung. Sie würde sich mehr Kooperation mit den niedergelassenen Ärzten wünschen. Oft aber kommen Patienten erst, nachdem sie andere Wege erfolglos beschritten haben.

Wann sollte man sich professionelle Hilfe suchen? Wenn Kinder sich immer mehr zurückziehen und sich nicht mehr verabreden wollen, Erwachsene Familienfeste und Firmenveranstaltungen meiden, immer dann, wenn die Angst zu Sprechen übermächtig wird. Ansprechpartner sind Kinderärzte, Hausärzte, Psychologen und Heilpraktiker mit entsprechender Spezialisierung.

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