Geplantes zweites Haus sorgt für Ärger

Zwischen der Stadt Tegernsee und dem Landratsamt Miesbach bahnt sich ein neuer Streit an. Ein geplanter Bau im Tegernseer Dillisweg ist aus Sicht der Verantwortlichen im Rathaus zu kleinteilig.

Das Landratsamt sieht das anders und hat die Stadt überstimmt. In Tegernsee will man sich das nicht gefallen lassen.

Auf dem Grundstück Dillisweg 1 sollen zwei neue Häuser entstehen. Im Tegernseer Rathaus hat man aber etwas dagegen
Auf dem Grundstück Dillisweg 1 sollen zwei neue Häuser entstehen. Im Tegernseer Rathaus hat man etwas dagegen.

Will man in Tegernsee bauen, reicht man einen entsprechenden Antrag bei der Stadt ein. Bauausschuss oder Stadtrat entscheiden dann, was genehmigt wird und was nicht. Doch das letzte Wort haben die Tegernseer Verantwortlichen dabei nicht. Das Landratsamt ist die eigentliche Genehmigungsbehörde.

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In vielen Fällen ist man dort dann derselben Meinung wie die Stadt. Hin und wieder haben beide Seiten allerdings unterschiedliche Auffassungen darüber, was mit der Ortsgestaltungssatzung und dem Ortsbild vereinbar ist und was nicht. Das zeigt ein aktueller Fall im Dillisweg 1.

Landratsamt ersetzt Entscheidung der Stadt

Ein Bauherr will dort das bestehende Gebäude abreißen und durch ein neues 19 mal 9 Meter großes Zweifamilienhaus mit Keller, Erd- und Obergeschoss ersetzen. Da der Neubau sich in die umliegende Bebauung einfügt, hat die Stadt Tegernsee den Plänen bereits zugestimmt. Darüber hinaus soll auf dem Grundstück aber noch ein weiteres 8,5 mal 7 Meter großes Haus entstehen und die Bebauung so weiter verdichtet werden.

Tegernsee geht das zu weit, daher hat der Stadtrat sich bereits im September 2012 klar gegen das zweite Haus ausgesprochen. Nach Meinung des Stadtrates ist ein zweites Haus auf dem Gelände nicht mit dem Ortsbild vereinbar.

Das Landratsamt Miesbach sieht das allerdings anders und hat die Entscheidung der Stadt kurzerhand ersetzt. So landete der Antrag vergangene Woche erneut im Tegernseer Bauausschuss. „Ich finde das nicht in Ordnung. Wir sollten an unserer klaren Haltung festhalten“, betonte Martina Niggl-Fisser (Bürgerliste). Und auch die Mehrheit der anderen Ausschuss-Mitglieder war wenig begeistert. Die Leiterin des Tegernseer Bauamts, Bettina Koch, schilderte dann die Konsequenzen, die ein zusätzlicher Bau hätte:

Stimmen wir den Plänen jetzt zu, können auf den Nachbargrundstücken ebenso zusätzliche Häuser entstehen.

Bürgermeister Johannes Hagn (CSU) fügte hinzu, dass man sich genau überlegen müsse, ob man wolle, dass der Ort in 30 Jahren so aussehe. Aus diesem Grund lehnte die Mehrheit des Bauausschusses das zweite Haus erneut ab. Ob das allerdings etwas nützt, ist fraglich. Das Landratsamt kann die Entscheidung der Stadt nun erneut ersetzen.

Passiert das, bleibt Tegernsee nur noch der Weg vor Gericht. Die Bebauung im Dillisweg ist nicht der einzige Streitpunkt zwischen der Stadt und dem Landratsamt. Im Juni war man wegen eines Dachüberstandes im Asamweg geteilter Meinung. Auch hier droht ein Rechtsstreit. Auch Kreuth befindet sich wegen einem Bau im Ortsteil Point derzeit im Streit mit der Miesbacher Behörde.

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