Fabio Hoffmann von der aobis GmbH bringt Ideen aus dem Silicon Valley mit. Sein Fazit: Die Digitalisierung betrifft uns alle
Begeistert kommt Fabio Hoffmann von seiner siebentägigen Reise aus dem Silicon Valley zurück. „Natürlich kann sich aobis nicht mit Google, Facebook oder Zappos vergleichen“, sagt Hoffmann Geschäftsführer der aobis GmbH, „aber ich habe vor allem große Begeisterung der Mitarbeiter erlebt und unglaublich viele unternehmerische Ideen und Anregungen mitgenommen.“
Besonders faszinierend ist, wenn man vor Ort bereits selbstfahrende Fahrzeuge sieht. Insgesamt gibt es in Kalifornien 52 zugelassene Hersteller. Nicht nur Tesla und ein bis zwei weitere wie man bei uns vermutet. Google bzw. die Tochterfirma Waymo hat mehr als 600 Fahrzeuge im Selbstfahrmodus auf der Straße und testet bereits Robotertaxiflotten.
Nicht nur in den USA sondern auch in China fahren diese bereits im Testbetrieb. Die Hersteller mit solchen Testlizenzen müssen an die Regierung melden, wie häufig deren Computerautos die Kontrolle an einen Sicherheitsfahrer übergeben. Google/Waymo-Autos übergeben erst alle 9.000 Kilometer, Mercedes- Autos bereits alle 2,07 Kilometer.
Veranstalter der „Inspirationsreise“ war die Beratungsfirma tempus. Personal-Guru und Geschäftsführer Prof. Dr. Jörg Knoblauch hat die sieben Tage im Tal bei San Francisco vorbereitet. Nicht nur, dass dort der digitale Wirtschaftswandel seinen Ausgangspunkt nimmt, es sind auch die Unternehmensstrategien und die Personalpolitik, die diese führenden Unternehmen prägen.
So kamen die 50 Reiseteilnehmer in den Firmen mit unterschiedlichen Menschen zusammen, vom Geschäftsführer über Personaler bis zu den Mitarbeitern. „Die sind alle von der Vision des Unternehmens begeistert“, so Hoffmann und wundert sich, dass jeder etwas über die jeweiligen Unternehmensziele und die Art zu arbeiten erzählen kann.
Deshalb hat er sich mit den anderen deutschen Reiseteilnehmern immer wieder darüber ausgetauscht, wofür denn das eigene Unternehmen steht, was es auszeichnet und einzigartig macht. „An dieser Profilierung werden wir im Führungskreis weiterarbeiten“, sagt er. Sinnhaftigkeit und der stetige Prozess der Veränderung sind tatsächlich für viele Mitreisende der Kernpunkt, weiß Knoblauch, der seit zwei Jahren jährlich drei Reisen ins Silicon Valley anbietet.
„Das ist schon deshalb notwendig, damit die besten Bewerber das Unternehmen überhaupt wahrnehmen und dann auch noch als attraktiv einschätzen“, sagt der Tempus- Geschäftsführer. Sonst arbeiten ausgezeichnete Fachkräfte eben bei der Konkurrenz, die sich besser darstellt, warnt er. Jörg Knoblauch ist im Silicon-Valley bestens verdrahtet und kann Besuche in Unternehmen wie Apple oder Tesla vermitteln, aber auch bei Start-Ups oder in Coworking Spaces, in denen innovative Produkte entstehen.
„Die Geschwindigkeit in dieser Gegend ist extrem hoch“, stellt Hoffmann fest. Es werden keine detaillierten Pläne geschmiedet und ausgereifte Produkte entwickelt, sondern Ideen werden schrittweise ausprobiert und getestet. „Wenn diese Innovationen nicht ankommen, fällt es offensichtlich auch viel leichter, sie loszulassen, weil die Entwicklungskosten nicht so hoch waren“, sagt der Inhaber der aobis GmbH.
Ohnehin gehen die Nord- Amerikaner anders mit Fehlern um. Statt lange über die Frage zu grübeln, wie das nur passieren konnte, beschäftigen sie sich damit, wie sie es künftig besser machen können. Einige Unternehmen küren deshalb den Fehler des Monats, um ihre Mitarbeiter zu animieren, kreativ zu werden statt im alltäglichen Trott zu verharren.
„Das ist schon extrem beeindruckend“, findet Hoffmann und überlegt, wie die aobis GmbH etwas von dem Spirit übernehmen kann.
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