Das EU-Förderprogramm LEADER finanziert erneut ein Projekt einer Bürgerinitiative aus der Region. In Kreuth entsteht mit den Mitteln in Höhe von 24.018,35 Euro ein Lehr- und Erlebnisgarten, der Jugendliche und Erwachsene für die Zusammenhänge der Natur und der Bergwelt sensibilisieren soll. Auch umweltpädagogische Veranstaltungen sollen in dem Garten stattfinden können. Der Lehr- und Erlebnisgarten soll von Gästen vor Ort, aber auch für die Bürger aus der Region genutzt werden.
Sebastian Wittmoser, LEADER-Koordinator Oberbayern-Süd: „Durch die intensive Bürgerbeteiligung im Rahmen des Entwicklungsprozesses als Bergsteigerdorf und die vorbildhafte Zusammenarbeit mit den verschiedensten Partnern ist der Lehr- und Erlebnisgarten in Kreuth ein Paradebeispiel eines LEADER-Projekts. Es freut mich besonders, dass wir das Bergsteigerdorf Kreuth mit Mitteln aus dem Landwirtschaftsministerium und der Europäischen Gemeinschaft unterstützen können.“
Simon Kortus, LEADER Manager der LAG Kreisentwicklung Miesbacher Land e.V.: „Bei LEADER geht es darum, Bürgerbeteiligung zu unterstützen – was für sich genommen schon großartig ist. Wenn es dann noch um ein nachhaltiges und für alle Generationen erdachtes Projekt geht, sind wir als Lokale Aktionsgruppe noch einmal stolzer einen Beitrag zum Erfolg leisten zu können.“
Für den Lehr- und Erlebnisgarten wird der aufgelassene, ehemalige Friedhof in Kreuth-Rieden umgestaltet. Auf der ca. 650 m² großen Fläche, in unmittelbarer Nähe zum Kurpark, sollen unterschiedliche Pflanzflächen und Wege angelegt werden. Kinder, Jugendliche und Erwachsenen sollen durch den Besuch im Garten über die Zusammenhänge in der Natur aufgeklärt und dazu animiert werden, selbst etwas für den Erhalt der Artenvielfalt und der Natur zu tun.
An interaktiven Stationen wird beispielsweise erklärt, wie man ein Insektenhotel richtig baut, wie man richtig kompostiert, eine Raupe zum Schmetterling wird oder welche Verhaltensregeln in der Natur gelten.
Das LAG-Management wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raums (ELER). Neben der Gestaltung als Lehrgarten wird auf dem Areal auch eine Blühwiese angelegt, die Insekten eine ganzjährige Nahrungsquelle bietet. Von einer Hängematte aus soll es außerdem möglich sein, die Insekten auf der Blühwiese aus der Vogelperspektive zu betrachten.
Die Idee für einen Lehr- und Erlebnisgarten entstand im Arbeitskreis Bergsteigerdorf, der an der Entwicklung eines Konzepts für den Naturtourismus in Kreuth beteiligt war. In einer Bürgerwerkstatt wurde sie dann von den versammelten Kreuther Bürgern als beste Idee gewürdigt und für die Umsetzung empfohlen. Gemeinsam mit dem Kreisverband der Gartenbauvereine, dem Landkreis Gartenfachberater, dem Landschaftspflegeverband und Gärtnern aus der Gemeinde wurde anschließend gemeinsam am Entwurf für die neue Gestaltung gearbeitet.
Das Siegel „Bergsteigerdorf“ wurde der Gemeinde Kreuth vom deutschen Alpenverein (DAV) verliehen und zeichnet die Gemeinde als vorbildliche Destination für nachhaltigen Tourismus im Alpenraum aus. Der DAV will mit dem Siegel dazu beitragen, naturnahen und ressourcenschonenden Tourismus konkurrenzfähig zu machen. Der Gemeinde Kreuth wird durch das Siegel und die damit einhergehende Förderung ermöglicht, das Tourismusangebot nachhaltig weiterzuentwickeln.
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