Die letzte Meile bleibt Kupfer

100 Megabit pro Sekunde – diesen “Datenturbo” verspricht die Deutsche Telekom jetzt für 8.200 Haushalte. Zehn Monate lang seien die Bautrupps des Konzerns in Holzkirchen damit beschäftigt gewesen, das Breitband-Netz dafür aufzurüsten.

Schnelles Internet ist heutzutage ein wichtiger Standortvorteil.
Schnelles Internet ist heutzutage ein wichtiger Standortvorteil.

In den vergangenen zehn Monaten habe die Deutsche Telekom den Breitband-Ausbau in Holzkirchen massiv vorangetrieben. Derzeit verspricht das Unternehmen Internetgeschwindigkeiten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde. „Das neue Netz ist so leistungsstark, dass Telefonieren, Surfen und Fernsehen gleichzeitig möglich sind“, wird Regiomanager Norbert Kreier zitiert.

Profitieren sollen ab sofort rund 8.200 Haushalte im Vorwahlbereich 08024. Das sind neben Holzkirchen die Ortsteile Föching, Fellach, Haid, Groß- und Kleinhartpenning sowie Marschall, Roggersdorf, Erlkam, Sufferloh, Thann und sogar Teile der Gemeinde Valley. Dafür sei 14 Kilometer gegraben und 40 Kilometer Glasfaser verlegt worden. Außerdem seien 36 Verteilerkästen nachgerüstet worden. Möglich werde die hohe Datenübertragung durch Vectoring-Technik.

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Diese beseitige elektromagnetische Störungen auf den Kupferleitungen, die vom Verteilerkasten in die Häuser und Wohnungen führen. Dadurch soll sich die Downloadrate von 50 auf 100 Megabit pro Sekunde verdoppeln und die Uploadrate auf 40 Megabit pro Sekunde vervierfachen. Doch nur Anwohner, die nahe am Verteilerkasten wohnen dürften davon profitieren. Denn je weiter entfernt man vom Verteilerkasten wohnt, desto niedriger werden Down- und Upload-Geschwindigkeit.

Glasfaserleitung der Gemeindewerke gegen Kupferleitung der Telekom

Normalerweise lasse sich die Telekom den Ausbau von den betroffenen Gemeinden mitfinanzieren. In diesem Fall sei der Konzern aber auf eigene Rechnung tätig geworden. Rein zufällig komme das nicht, so Albert Götz, Geschäftsführer der Gemeindewerke Holzkirchen gegenüber dem Holzkichner Merkur.

Der Ausbau der Telekom hänge damit zusammen, dass die Gemeindewerke heuer mit dem Aufbau eines eigenen Glasfasernetzes begonnen hatte, glaube er. Die Gemeindewerke hätten deswegen ihr Ausbautempo gedrosselt. Bereits rund 100 Kunden im Ortskern, im Neubaugebiet Flachsfeld, in Fellach und in den Gewerbegebieten seien ans Glasfasernetz der Werke angeschlossen. Dort seien Übertragungsraten von bis zu 200 Megabit pro Sekunde möglich. Auch im kommenden Jahr laufe der Ausbau durch die Gemeindewerke weiter, allerdings „mit gebremstem Schaum“, so Götz. Etwa 150.000 Euro sollen investiert werden.

Es sei allerdings möglich, dass die Gemeindewerke ihr Engagement wieder stärker vorantreiben. Denn bei den Kunden der Telekom sei die versprochene Internetgeschwindigkeit wegen der Kupferleitungen ja nicht bei allen Kunden gewährleistet. Die Gemeindewerke setzten dagegen auf reine, leistungsstärkere Glasfasertechnik bis in die einzelnen Häuser. „Darin liegt die Zukunft“, so Götz. „Die Ansprüche an die Internet-Geschwindigkeit werden immer größer. Letztlich werden die Kunden entscheiden, ob wir als Gemeindewerke wieder aktiver werden müssen.“

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