München/Trudering
19-Jähriger verstirbt nach Stromschlag

Er kletterte mit einem Begleiter auf einen abgestellten Zugwaggon an einem Münchner S-Bahnhof und kam mit einer Oberleitung in Berührung. Nun ist er an seinen schweren Brandverletzungen gestorben.

s bahn münchen bahn die bahn zug deutsche bahn ag thomas kiewning
Erneut kam es zu einem schweren Unfall an einem Bahnhof. / Symbolbild: Deutsche Bahn AG / Thomas Kiewning

München (dpa) – Wenige Tage nach dem schweren Unfall an einem Münchner S-Bahnhof ist der lebensgefährlich verletzte 19-Jährige im Krankenhaus gestorben. Er erlag bereits am Dienstag seinen schweren Brandverletzungen, wie das Polizeipräsidium München mitteilte.

Mit einem weiteren 19-Jährigen war der Mann in der Nacht auf Sonntag auf einen abgestellten Waggon am S-Bahnhof im Münchner Stadtteil Trudering geklettert. Nach Angaben der Bundespolizei sei er dabei mit der Oberleitung in Berührung geraten, habe einen Stromschlag erlitten und sei bewusstlos liegen geblieben. Sein Begleiter reanimierte den Verletzten noch auf dem Wagen.

Der zweite 19-Jährige erlitt keinen Stromschlag, fiel nach Angaben der Polizei allerdings vom Waggon und verletzte sich dabei leicht.

Anzeige

Mehrere Kletteraktionen auf Waggons

In der vergangenen Woche gab es in Deutschland zwei ähnliche Fälle derartiger Kletteraktionen. In Wolfratshausen in Oberbayern kletterte ein 14-Jähriger mit zwei 16 Jahre alten Begleitern auf einen Waggon, erlitt einen Stromschlag und stürzte rund fünf Meter in die Tiefe. Er wurde lebensgefährlich verletzt ins Krankenhaus gebracht. Nach einer Notoperation habe sich sein Zustand den Angaben zufolge zunächst stabilisiert.

Ebenfalls nach einem Stromschlag starb Anfang Juli eine 13-Jährige in Nordrhein-Westfalen. Sie kletterte nach ersten Erkenntnissen für Videoaufnahmen auf einen Waggon eines Zuges auf einem Güterbahnhof in Schwerte. 

Bundespolizei: Keine Beweise für Video-Challenge

Auf Anfrage gab die Bundespolizei an, dass auch bei den Fällen in München und in Wolfratshausen in diese Richtung ermittelt wurde. «Konkrete Beweise, dass es ich bei den Unfällen um eine Challenge handeln könnte liegen uns derzeit noch nicht vor», hieß es weiter dazu.

Die Bundespolizei warnt vor den Gefahren im Gleisbereich. Von der 15.000 Volt führenden Oberleitung kann auch ohne direkten Kontakt ein Lichtbogen überspringen, wie es in einer Mitteilung hieß. Sowohl im Gleisbereich als auch auf den Waggons bestehe Lebensgefahr.

Ursprünglicher Artikel vom 08. Juli, 15 Uhr:

In der Nacht steigen zwei Männer auf einen abgestellten Waggon. Ein 19-Jähriger bekommt einen schweren Stromschlag. Sein Begleiter versucht, ihn zu retten.

Erneut kam es an einem Bahnhof zu einem schweren Unfall. Bereits letzte Woche wurde ein 14-Jähriger schwer verletzt, nachdem er am Bahnhof in Wolfratshausen in eine Oberleitung gegriffen hatte.

München (dpa) – Ein 19-Jähriger ist in München auf einen Zugwaggon geklettert, von einem Stromschlag getroffen und dabei schwer verletzt worden. Nach Angaben der Bundespolizei erlitt der junge Mann Verbrennungen zweiten Grades auf 70 Prozent seines Körpers. 

Zusammen mit einem ebenfalls 19-Jährigen war der Mann in der Nacht auf Sonntag auf einen abgestellten Kesselwaggon im Münchner Stadtteil Trudering geklettert. Dabei sei er mit der Oberleitung in Berührung geraten, habe einen Stromschlag erlitten und sei bewusstlos liegen geblieben.

Begleiter reanimiert den Verletzten

Sein Begleiter sprang zunächst von dem Waggon herunter. Als er merkte, dass der 19-Jährige nicht mehr reagierte, kletterte er nach den Angaben wieder auf den Wagen und reanimierte den Verletzten. Eine Streife des Polizeipräsidiums München befand sich in der Nähe des Unfallorts. Wegen der Gefährdung durch den bisher nicht abgeschalteten und geerdeten Bahnstrom konnten die Beamten jedoch nicht zu den beiden Männern. 

Nachdem die Gleise gesperrt, der Strom abgeschaltet und die Leitung geerdet worden war, begann die Rettung mit einer Drehleiter. Ein Rettungswagen brachte den 19-Jährigen mit schweren Verletzungen in eine Klinik. Der Begleiter kam mit leichten Schürfwunden zur Beobachtung ins Krankenhaus.

Bundespolizei ermittelt – Verspätungen im Bahnverkehr

Unklar war zunächst, warum die beiden Männer auf den Waggon geklettert waren. Die Bundespolizei München übernahm die Ermittlungen. Nachdem die Rettungsmaßnahmen beendet waren, überflog ein Bundespolizeihubschrauber den Bereich, um auszuschließen, dass sich weitere Menschen auf den Gleisen befinden. Laut Bundespolizei kam es zu Verspätungen im Bahnverkehr und einer Zugumleitung.

Die Bundespolizei warnt vor den Gefahren im Gleisbereich. Von der 15.000 Volt führenden Oberleitung kann auch ohne direkten Kontakt ein Lichtbogen überspringen, wie es in der Mitteilung hieß. Sowohl im Gleisbereich als auch auf den Waggons bestehe Lebensgefahr.

SOCIAL MEDIA SEITEN

Anzeige
Aktuelles Bayern

Diskutieren Sie mit uns
Melden Sie sich an und teilen Sie
Ihre Meinung.
Wählen Sie dazu unten den Button
„Kommentare anzeigen“ aus

banner