Wer Joghurt, Quark oder Käse produziert, hat ab August mehr in den Taschen.
Frischkäse, Schnittkäse, Hartkäse, Weichkäse … – insgesamt 2.493 Tonnen Käse pro Jahr werden im Landkreis Miesbach verspeist. Auf diesen gewaltigen Käseberg kommen die Statistiker der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung; demnach liegt der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch bei 24,6 Kilogramm Käse. “Dabei liegt der bayerische Käse hoch im Kurs: Mehr als ein Drittel der gesamten deutschen Käseproduktion kommt aus dem Freistaat. Käse ist sogar ein bayerischer Exportschlager – er wird bis nach China und Indien geliefert. Und die, die ihn produzieren, verdienen bald mehr”, freut sich Manuel Halbmeier von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).
Käse sei das beliebteste Milcherzeugnis. “Außerdem steckt auch enorm viel bayerische Milch im Käse: Für ein Kilo Hartkäse braucht man häufig mehr als zehn Liter Milch”, so Halbmeier weiter. Für den Geschäftsführer der NGG-Region Rosenheim-Oberbayern ist der “krisenfeste Käse-Konsum” auch ein wichtiger Garant für den Umsatz der Milchwirtschaft. Und wer dort arbeitet, bekomme schon bald eine dickere Lohntüte: “Vom Joghurt über den Quark bis zum Käse – in den Molkereien gibt es ab August mehr Geld. Wer Vollzeit arbeitet, hat dann 310 Euro im Monat mehr auf dem Lohnkonto”, sagt Halbmeier.
Vom Milchtechnologen in der Produktion, über die Lebensmitteltechnikerin im Labor, die Industriekauffrau im Büro, bis zum Logistik-Profi im Lager: Für Fachkräfte bedeutet dies ein Lohn-Plus von 8,9 Prozent. Auch Azubis bekommen künftig 120 Euro pro Monat mehr, so die NGG Rosenheim-Oberbayern. Außerdem gebe es für die rund 19.000 Beschäftigten der bayerischen Milchwirtschaft in diesem und im kommenden Jahr eine Inflationsausgleichsprämie von 1.800 Euro. Das habe die NGG Bayern bei ihrem jüngsten Tarifabschluss mit dem Verband der Bayerischen Ernährungswirtschaft vereinbart. Die Laufzeit beträgt zwölf Monate, so der Verhandlungsführer und bayerische Landesvorsitzende der Gewerkschaft NGG, Mustafa Öz.
Wiederwahl der Bayern-NGG und Arbeitsbedingungen
Um die Arbeitsbedingungen in der Milchwirtschaft wird es am kommenden Wochenende gehen: auf dem Gewerkschaftstag der Bayern-NGG in Augsburg. Dann stellen sich am Freitag der Landes-Chef der bayerischen NGG, Mustafa Öz, und sein Stellvertreter, Kurt Haberl, zur Wiederwahl. Die rund 30.000 Mitglieder starke NGG in Bayern will von Augsburg aus Forderungen an die Politik richten – aber auch Akzente für die Verbraucherinnen und Verbraucher und deren Konsum setzen. Neben der Bundes-Spitze der NGG werden auch prominente Akteure der bayerischen Landespolitik erwartet – u.a. Ulrike Scharf (Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales), Florian von Brunn (Vorsitzender der Bayern-SPD), Eva Lettenbauer (Landes-Chefin der bayerischen Grünen) und Susanne Ferschl (Vize-Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag).
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