Langwierige Ermittlungen gegen Polizisten

Aktualisierung vom 23. Januar 2014 / 15:29 Uhr
Vier Tage ist es her, dass ein 27-Jähriger Schlierseer auf der Wiesseer Polizeistation ausgerastet war. Nach einer durchzechten Nacht hatte er zuerst mit zwei Freunden vor der Aral-Tankstelle für Aufruhr gesorgt.

Auf der Wache beleidigte er dann die Beamten und randalierte. Anschließend erhob er schwere Vorwürfe gegen die Polizisten. Mit seiner Anzeige löst er nun eine ganze Armada an Amtshandlungen aus.

Auf der Polizeiwache in Bad Wiessee hat ein 27-Jähriger am Sonntag randaliert / Quelle: Archivbild
Auf der Polizeiwache in Bad Wiessee hat ein 27-Jähriger am Sonntag randaliert / Quelle: Archivbild

Pressesprecher Stefan Sonntag vom Polizeipräsidium Oberbayern Süd erklärt, was die beiden Fälle alles nach sich ziehen. Weil der Schlierseer völlig ausgerastet ist, die Beamten beleidigt und im Warteraum auf der Wiesser Wache Lichtschalter und Jalousie zerstört haben soll und anschließend auch noch in der Zelle randalierte, wurde er einmal als Beschuldigter vernommen.

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Jetzt ermittelt der Staatsanwalt gegen den 27-Jährigen wegen Beleidigung und Sachbeschädigung. Auch steht, so Sonntag weiter, noch nicht fest, ob er und seine beiden Begleiter wegen des Vorfalls vor der Tankstelle etwas zu befürchten haben.

Keine schnellen Ergebnisse

Zusätzlich muss sich auch das Landeskriminalamt München mit der Anzeige des Randalierers befassen. Der junge Mann behauptet, die Polizisten seien gegen ihn körperlich unverhältnismäßig vorgegangen. Als die Vorwürfe der Mißhandlung bekannt wurden, habe sich laut dem Pressesprecher eine neutrale Stelle – in diesem Fall der Kriminaldauerdienst – für erste Befragungen eingeschaltet. Dann wurde der Fall an das LKA abgegeben, das die Sache prüfen wird.

Mit schnellen Ergebnissen sei allerdings nicht zu rechnen. „Das kann sich Monate hinziehen“, so Sonntag abschließend.

Ursprünglicher Artikel vom 20. Januar mit der Überschrift: “27-Jähriger zeigt Wiesseer Polizisten an”
Nach einer durchzechten Nacht haben am Sonntagmorgen gegen 8.20 Uhr drei junge Männer vor der Aral-Tankstelle in Wiessee für Aufruhr gesorgt, sodass die Polizei verständigt werden musste. Gegen 8:20 Uhr rief der Besitzer der Aral-Tankstelle in Bad Wiessee die Polizei zur Hilfe. Drei stark alkoholisierte Männer rauchten, warfen Flaschen umher und belästigten andere Kunden. Da sich nur einer der drei ausweisen konnte, mussten die anderen beiden Männer zur Personalfeststellung mit auf die Wache. 

Schlierseer randaliert im Warteraum

Ein 30-Jähriger gab ohne weitere Probleme seine Personalien an. Ein 27-jähriger Schlierseer jedoch rastete dort erst völlig aus. Er beleidigte die Beamten auf der Polizeiwache, zerschlug im Warteraum einen Lichtschalter und riss eine Jalousie herunter, wie die Polizei mitteilt. Die Beamten sperrten ihn daraufhin in eine Zelle, in der er Matratze und Decken herumwarf und lautstark gegen die Gitterstäbe einschlug. 

Nachdem die Personalien der Männer ermittelt wurden, konnten beide entlassen werden. Der 27-Jährige wird sich wegen Beleidigung und Sachbeschädigung zu verantworten haben. 

Landeskriminalamt prüft Vorwürfe gegen Beamte

Da er sich von den Beamten körperlich angegriffen gefühlt hat, hat der 27-Jährige aber ebenfalls Anzeige gegen die Polizisten erstattet. „Der Mann behauptet, die eigensetzten Polizisten seien körperlich gegen ihn vorgegangen. Wir nehmen so etwas durchaus ernst und lassen das prüfen“, erklärt Pressesprecher Stefan Sonntag vom Polizeipräsidium Oberbayern Süd. 

Deshalb wurde der Fall jetzt an eine neutrale Stelle weitergegeben, in diesem Fall an das Landeskriminalamt München, das die Sache jetzt prüfen wird. Ob die drei Männer wegen des Vorfalls vor der Tankstelle noch etwas zu befürchten haben, steht noch nicht fest. „Das muss erst noch ermittelt werde“, so Sonntag. 

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