“Man war regelrecht geblendet”, beschreibt Bad Wiessees Geschäftsleiter Michael Herrmann den Anblick der Residenz Wallbergblick, der ihm am Montagfrüh auf dem Weg ins Rathaus geboten wurde. In grellgelb leuchtet das Gebäude, zu gelb für Bad Wiessee. Der Bauleiter sucht nun ein anderes Gelb.
Seit Anfang der Woche ist Bad Wiessee in einen gelben Schimmer getaucht. Grund ist keine besondere Sonnen- oder Sternenkonstellation, sondern ein Traumhaus mit Traumblick – aber ohne Traumanblick.
“Ich dachte, mich trifft der Schlag!”, beschreibt Geschäftsleiter Michael Herrmann seine Reaktion, als ihn die Residenz Wallbergblick am Montagmorgen anstrahlte. Das Haus fällt schon durch seine Größe auf. Dem wollten die Bauherren, die Münchner Immobilienfirma Tria Ena noch eins drauf setzen und haben es grellgelb anmalen lassen.
Pastellgelb statt hässlich-gelb
“Hässlich gelb”, nennt Herrmann die Farbe, die die Gemeinde weder genehmigt habe, noch überhaupt erlaubt sei, wie er auf Nachfrage versichert. Die Häuser in der Nachbarschaft sind alle weiß gestrichen. Dieses Gelb ist absolut unüblich. “Wir sind sofort tätig geworden und haben mit dem Bauleiter gesprochen”, sagt er. Dieser hat zugesagt, das Gebäude rasch in ein Pastellgelb umzustreichen.
Und der Bauherr, die Münchner Baufirma Tria Ena? “Die haben wir nicht gefragt”, so Hermmann. Die Firma war am Donnerstag und Freitag für die TS telefonisch nicht zu erreichen. Sollte die Fassade nicht umgestrichen werden, werde die Gemeinde von Amtswegen vorgehen, kündigte Herrmann an.
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