Wasserretter am Tegernsee rücken mehrmals aus:
Trotz Gewitter im See unterwegs

Gestern Nachmittag mussten etliche Wassersportler aus dem Tegernsee von örtlichen Rettungskräften geborgen werden. Grund: sie ignorierten die Warnleuchten und den dunkler werdenden Himmel.

DLRG düst über den Tegernsee. Das nächste Mal runter vom Wasser. Spart auch die Nerven der Helfenden. Foto: DRLG

Der Vormittag versprach perfektes Wetter: Hohe Lufttemperaturen, ein deutlich wärmerer See – großartig für alle, die sportlich im und auf dem See unterwegs sein wollten. Ab 14 Uhr schichteten sich jedoch massive Wolkenformationen am Horizont auf. Die Rettungsleitstelle in Rosenheim aktivierte die Sturmwarnleuchten. Runter vom See, heißt das. Dennoch ignorierten zahlreiche Wassersportlerinnen und Wassersportler die Zeichen am Himmel; auch die Warnleuchten machten nicht auf jeden Eindruck.

Damit ging die Arbeit der Retterinnen und Retter los: Gegen 15.45 Uhr, so die DLRG aus Tegernsee, geriet ein Segelboot vor Bad Wiessee in Seenot, eine Jolle kenterte. Kräfte der Wasserwacht aus Wiessee, der DLRG aus Gmund und Tegernsee rückten aus.  In Tegernsee alarmierten Besucher des Strandbads die dortige Wasserrettungsstation: Zwei Stand-Up-Paddler seien mitten im Gewitter auf dem See: “So konnte die Mannschaft des Rettungsboots der DLRG Tegernsee die Brett-Sportler vor dem Ertrinken retten”, so die Retter vom Ostufer.

Schwieriger Einsatz der DLRG. Foto: DLRG

Im weiteren Verlauf wurden laut Mitteilung noch zwei Personen von einem Ruderboot auf Höhe St. Quirin gerettet. Kaum war die erste Gewitterfront durchgezogen, wagten sich schon wieder die nächsten in zwei Booten auf den See; auch sie gerieten prompt in Seenot und mussten von Rettungsbooten aus Wiessee und Tegernsee gerettet werden.

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Wasserwacht-Einsatzleiter Ferdinand Dörder “lobte die Zusammenarbeit von DLRG und Wasserwacht, die reibungslos verlief.

See, Gewitter, Risiken:


Runter vom See! Spätestens, wenn die Warnleuchten rund um den See leuchten, ist eine Rückkehr zum Ufer angesagt. Warum? Gewitter sind elektrisch geladene atmosphärische Phänomene, die Blitze erzeugen. Der See ist flach, wenn Boote oder auch Schwimmer (Köpfe) aus dieser Ebene herausstechen, sind sie der höchste Punkt: Das ist lebensgefährlich. Einmal, weil sich Blitze gerne die höchsten Punkte aussuchen; und: weil Wasser verdammt gut leitet. Bis zu 100 Meter um den Einschlagsort sind da locker drin.

Aber auch andere Gefahren winken: Kurz vor dem Gewitter oder auch mittendrin brausen heftige Winde über das Wasser. Hier die Kontrolle über Boote zu behalten, ist besonders schwer. Das Boot kann schnell kentern. Weil Donner und Blitz gerne mit dicken Wolken und heftigem Regen abhängen, wird es schnell unübersichtlich. Wo ist das Ufer? Fährt da ein Boot?

DLRG und andere Rettungsdienste brauchen womöglich länger, um sich im aufgepeitschten See zurechtzufinden und zur Hilfe zur eilen. Je weiter weg die schiffbrüchigen oder notleidenden Personen sind, umso schwieriger. Ja, das bringt auch die Seeretterinnen und Seeretter in Gefahr. Deswegen runter vom See oder gar nicht erst rauf. Da lohnt sich ein 360 Grad-Blick zum Himmelszelt.

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