Tradition im Tal:
500 Jahre Leonhardi-Fahrt in Kreuth: Pferde, Menschen, Schutzpatron

Eine weitreichende Tradition – nicht nur für Pferdeliebhaber. An diesem Festtag stehen die Pferde voll und ganz im Mittelpunkt.

Leonhardi in Reichersdorf. / Foto: Stefan Schweihofer

“Nach der vielen Arbeit schwere, an Leonhardi die Rösser ehre”, so die alte Bauernregel zu Leonhardi. Leonhardi ist eigentlich ein Fest oder eine Prozession zu Ehren der Rösser. Die lange Tradition findet in Bayern um den Gedenktag des Heiligen Leonhard, am 06.11., nach der Erntezeit statt. Pferde spielten gerade in der Landwirtschaft eine wichtige Rolle, denn sie waren wertvolle Zug- und Arbeitstiere für die ländliche Bevölkerung.

Zu Ehren des Schutzpatrons der Pferde, des heiligen Leonhard, werden daher an diesem Tag Ausritte oder Umritte mit Pferdegespannen veranstaltet. Leonhard wird seit dem 11. Jahrhundert vor allem in Altbayern als Nothelfer und Schutzpatron des Viehs verehrt. Als größte und bedeutendste Leonhardi-Prozession wurde die Tölzer Leonhardifahrt im Juli 2016 als immaterielles Kulturerbe Bayerns anerkannt.

Die Gemeinde Kreuth feiert die älteste Leonhardifahrt Bayerns. Der Leonhardiritt geht hier auf das Jahr 1442 zurück. Seit über 500 Jahren ist die Leonhardifahrt in Kreuth am Leonharditag, dem 6. November. Nach dem Festgottesdienst in der Leonhardi-Kirche ziehen die prächtig geschmückten Pferdegespanne zur Segnung dreimal durch den Ort.

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Am Abend klingt der besondere Festtag mit dem Leonhardi-Tanz aus. Weitere Orte mit Leonhardiritten sind die Gemeinden Festenbach (Gmund), Warngau, Reichersdorf (Irschenberg) und Hundham sowie in Fischhausen (Schliersee).

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