GDL-Streik ab heute

Heute früh hat bundesweit der Streik der Lokführergewerkschaft (GDL) begonnen. Sechs volle Tage will die Gewerkschaft diesmal streiken. Auch wenn die BRB nicht streikt, kann es zu Zugausfällen kommen.

Auch die BRB kann durch den Streik betroffen sein, auch wenn sie nicht mitmacht. / Quelle: BRB

Die GDL will für ihre Mitglieder eine 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Das jüngste Angebot von der DB-Bahn lehnte die GDL ab. Fahrgäste müssen sich auf erhebliche Einschränkungen im Fern- und Regionalverkehr einstellen.

Enden soll der Streik im Güter- und Personenverkehr am Montag um 18.00 Uhr. Damit wäre das der längste Arbeitskampf der GDL bei der Bahn: Mit 144 Stunden im Güterverkehr und 136 Stunden im Personenverkehr.

Ursprüngliche Meldung, Dienstag, 22. Januar

Aus einer Pressemitteilung der dpa (Deutsche Presseagentur) heißt es, die Deutsche Bahn wolle die Lokführergewerkschaft GDL wieder an den Verhandlungstisch holen. Aber die Gewerkschaft ruft stattdessen zum nächsten Streik auf. Für Pendlerinnen und Pendler stehen erneut schwierige Tage mit absehbaren Tausenden Zugausfällen bevor.

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Streik ab Mittwoch, 24. Januar

Die Lokführergewerkschaft GDL hat die Beschäftigten der Deutschen Bahn zum nächsten Streik aufgerufen. Dieser werde im Personenverkehr am frühen Mittwochmorgen um 2.00 Uhr beginnen und bis Montag kommender Woche, 18.00 Uhr andauern, teilte die Gewerkschaft in der Nacht zu Montag mit. Die Gewerkschaftsmitglieder bei der für Güterverkehr zuständigen DB Cargo sind bereits ab Dienstag, 18.00 Uhr zum Streik aufgerufen.

“Keine Spur von Einigungswillen”

Erst am Freitag hat die Deutsche Bahn ein neues Tarifangebot vorgelegt, um die GDL wieder an den Verhandlungstisch zu holen. Eine Stunde weniger Arbeitszeit für Lokführer und Zugbegleiter, ab dem 1. Januar 2026, soll sie enthalten. Das reicht der GDL nicht: “Mit dem dritten und angeblich verbesserten Angebot hat die Deutsche Bahn AG erneut gezeigt, dass sie ihren bisherige Verweigerungs- und Konfrontationskurs unverdrossen weiter verfolgt – von Einigungswillen keine Spur”, so steht es in der GDL-Mitteilung.

Die Bahn verteidigte am Montagmorgen ihr Angebot an die GDL.

Die DB setzt auf Kompromisse, die GDL verschärft maßlos den Konflikt. DB

Wer bei einem neuen Angebot noch nicht einmal an den Verhandlungstisch komme, der handle absolut unverantwortlich, so die DB. Der nun angekündigte Arbeitskampf wäre der vierte im laufenden Tarifkonflikt. Vor dem Jahreswechsel legte die GDL bei zwei Warnstreiks große Teile des Personenverkehrs lahm. Im Januar folgte dann ein dreitägiger Streik mit ähnlicher Wirkung. DB-Personalvorstand, Martin Seiler, kritisierte am Freitag, dass die GDL Streiks als Mittel der Selbstinszenierung nutze.

4,8 Prozent mehr

Das am Freitag präsentierte Angebot der Bahn sieht 4,8 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten; ab August. Weitere fünf Prozent stellt die DB für April 2025 in Aussicht. Zudem ist die Zahlung der Inflationsausgleichsprämie gleich nach einem möglichen Tarifabschluss vorgesehen. Die Laufzeit soll dem DB-Angebot zufolge bei 32 Monaten liegen.

Lokführern und Zugbegleitern bietet die Bahn darüber hinaus, die Arbeitszeit bei gleichem Gehalt von 38 auf 37 Stunden zu reduzieren: ab dem 1. Januar 2026. Wer sich gegen die Absenkung entscheidet, bekommt gemäß dem Angebot stattdessen 2,7 Prozent mehr Geld. In Summe erhielten die Beschäftigten, die bei der aktuellen Arbeitszeit bleiben, mit dem Angebot brutto 13 Prozent mehr Geld als jetzt. Die GDL fordert 555 Euro mehr pro Monat sowie eine Inflationsausgleichsprämie bei zwölf Monaten Laufzeit.

Fachkräftemangel

Viel wichtiger ist der Gewerkschaft aber eine Arbeitszeitreduzierung für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden pro Woche; bei vollem Lohnausgleich. Die Forderung hält die Bahn in diesem Umfang für unerfüllbar, auch weil dann zu viel neues Personal gebraucht werde. Schon jetzt gibt es bei Lokführern und auch in anderen Bahn-Berufen einen Fachkräftemangel.

Der Tarifkonflikt zwischen der Bahn und der GDL läuft seit Anfang November. Die GDL erklärte die Gespräche bereits nach der zweiten Verhandlungsrunde für gescheitert. Seit dem 24. November wurde daher nicht mehr verhandelt. Nach einer Urabstimmung unter den GDL-Mitgliedern sind auch unbefristete Streiks möglich. (dpa)

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