Vom Naturfilm bis zum Actionfilm wird an fünf Tagen alles geboten. Dabei freut sich Festivaldirektor Michael Pause auf das breite Spektrum der Filme. Sein Favorit hat aber nichts mit Bergsteigen zu tun.
“Der ist so gut und amüsant”, lacht Michael Pause, als er auf “Kurt und der Sessellift” zu sprechen kommt, in dem ein Mann seinen eigenen Sessellift betreibt. Was Pause so witzig findet, sei vor allem die Skurrilität des Films: Um seinen Gästen zeigen zu können, wie das Wetter ist, hat er eine Webcam aufgestellt. Ist das Wetter einmal wechselhaft, sehen die Nutzer ein handgeschriebenes Schild “Lift läuft”. Das müsse man sich in diesem digitalen Zeitalter mal vorstellen, sagt Pause.
Ob ihn die Jury am Mittwoch genauso witzig finden wird, kann der Festivaldirektor nicht sagen. Daniela Cecchin, Karmen Tomsic, Matthias Fanck, Leo Baumgartner und Helmut Scheben haben bis dahin rund 80 Filme anzuschauen und zu bewerten – über 20 Filme am Tag. Alte Filmfestivalhasen wissen, wie anstrengend das ist. Für ihre Auswahl haben die Juroren eine Methode, sagt Pause. Meistens wisse man schon nach fünf Minuten, ob ein Film gut ist. Objektive Kriterien gebe es für die Auswahl der Jury aber nicht.
Ein Film ist gut, wenn er den Zuschauer berührt. Das ist das Wichtigste.
Erst danach spielen Kriterien wie Glaubwürdigkeit, funktionierendes Konzept und Umsetzung des Films eine Rolle bei der Preisvergabe.
Große Bandbreite
Welch umfassende Rolle Berge im Leben von Menschen auf aller Welt spielen, zeigt sich anhand des Programms und der Bandbreite an Filmen, die das Festival an den fünf Tagen vom 23. bis zum 27. Oktober präsentiert. So gibt es spannende Dokumentationen wie “Die Bergretter im Himalaya” über den Aufbau einer Bergrettungswache in Nepal.
Es werden klassische Kletterfilme zu sehen sein wie “Venezuela Jungle Jam” über die Besteigung des Amuri Tepuis durch vier belgische Bergsteiger. Der berühmte Bergfilmer Gerhard Baur ist mit seinem Naturfilm “Steinböcke in den Allgäuer Alpen” im Wettbewerb vertreten. Und in “Himalaya – Das hängende Dorf” erzählen die Preisträger von 2011 und 2010 Anne und Erik Lapied die Geschichte von Tashi und seinen Schwestern, die in einem Dorf in 4.000 Metern Höhe leben.
Bis zu 30 Filme pro Tag werden im Barocksaal, dem Quirinal, im Ludwig-Thoma-Saal, im Schalthaus, in der Sporthalle sowie im Medius-Center zu sehen sein. Dabei beginnen die ersten Filme ab 9:30 Uhr. Am Samstag, den 26. Oktober, werden um 20 Uhr die Gewinnerfilme bei der Preisverleihung bekannt gegeben.
Neben den Filmen bietet das Festival ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm An den Festivaltagen werden Bergwanderungen angeboten – beispielsweise zur Aueralm. Inklusive Einkehr, versteht sich.
Dazu freut sich Michael Pause auf ganz besondere Gäste wie den Bergsteiger Peter Diener, der als einziger Deutscher an der Erstbesteigung des Dhaulagiri in Nepal 1960 beteiligt war. Auch ein Porträt über Kurt Diemberger wird gezeigt. Ob er kommen wird, ist derzeit aber noch ungewiss.
Bei allem Trubel freut sich der Festivalveranstalter auf die große Resonanz beim Publikum – 6.000 Besucher werden erwartet – und über die gut 100 freiwilligen Helfern.
Die stecken da alle ihr Herzblut rein. Das ist wirklich fantastisch.
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