Wenn es um die Sonderveranstaltungen bei der Saurüsselalm geht, wird schnell auf andere Almen in der Nähe und rund um den Tegernsee gezeigt. Die dürfen auch. Wirklich? Wir haben mal drei in der Nähe herausgesucht.
#1 – Die Schwarzentenn
Von Kreuth läuft man zu der Alm etwa 45 Minuten. Auch von Bad Wiessee kann man zu der Alm laufen oder radeln. Das letzte Stück durch den Wald ist recht anspruchsvoll. Deswegen gehen viele Familien lieber den Weg von Kreuth hoch. Mit dem Auto darf man hier nicht rauf.
Um die 50 Menschen passen hier etwa rein. Beim Wort Shuttle-Service hören wir es hinter dem Telefonhörer kurz zucken. Im Sommer kann man die Alm nicht mieten, im Winter kann man die Hütte auch für geschlossene Gesellschaften, etwa Geburtstagsfeiern oder ähnliches, mieten.
Die Alm ist im Besitz der Familie Stickl. Sie hat wie auch der Bauer in der Au zu den Almen mit langer Linie: Schon im 19. Jahrhundert standen hier die Hütten der Schwarzentenn-Alpe.
#2 – Der Bauer in der Au
Beim Bauer in der Au handelte es sich einst um den größten Einfirsthof des Oberlandes. 61 Meter betrug die Firstlänge. Bis ihn der Blitz traf und der Hof Anfang der 70er Jahre niederbrannte.
Der Bauer in der Au war ein ehemaliges Lehen des Benediktinerklosters Tegernsee, das 1346 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Vor allem war er ein beliebtes Ziel von Einheimischen und Touristen im Tegernseer Tal. Schon in einem Tourismusbucherl aus dem Jahr 1854 wird der Bauer in der Au für “Freunde des Gebirges” angepriesen. Gereicht wurden einem damals, “ländliche Erfrischungen” und Kaffee.
Ausgerechnet der Söllbach-König Haslberger kämpfte für den historischen Wiederaufbau – nachdem er den Hof 2012 kaufte. Später polierte sich Haslberger den Anbau zurecht, der einst nur eine kleine Imbissstube war, die der Herzog 1974 improvisierte. 1988 ging die Hütte dann in Privatbesitz über. Heute kann man auf der Event-Location über dem Tegernsee heiraten; die Zeit hier gemütlich ein Bier zu trinken ist damit vorbei.
#3 – Aueralm
Seit 1926 versorgt die Alm Wanderer und Bergsteiger. Montag ist die Hütte dicht, ansonsten kann man hier von 9 bis 17 Uhr und mittwochs von 10.30 bis 22 Uhr einkehren. Wer auf dem Weg zum Fockenstein ist, macht hier gerne eine Pause. Auch wer zum Kampen will, kann die Aueralm mitnehmen. Der Weg ist schon etwas steiler und anspruchsvoller, aber in gut eineinhalb Stunden von Bad Wiessee zu machen. Die Alm liegt auf 1.266 Metern Höhe. Wer mit Kindern unterwegs ist, rechnet entsprechend das doppelte oder dreifache; je nach Beinlänge und Tagesform.
Auf der Speisekarte finden sich klassische Schmankerl aus Bayern. Die Hütte hat ganzjährig geöffnet und warnt gleich auf der Webseite, dass sie nur bares entgegennimmt.
#4 – Berggasthof Neureuth
Auf der anderen Seite vom Tegernsee lockt die Neureuth. Die Münchner und Müncherinnen erklimmen den kurzen Weg vom Bahnhof zur Panoramaterasse – auf rund 1.260 Metern – gerne am Wochenende. Laut eigenen Angaben wurde das geschichtsträchtige Gebäude bereits 1895 feierlich eröffnet.
“Wir sehen uns als Ausflugsziel für Einheimische und Urlauber,” erzählt Hüttenwirt Thomas Gigl. Privatveranstaltungen oder geschlossene Gesellschaften gäbe es hier nicht: “Unserer Meinung nach wäre die Verärgerung bei den Gästen, welche wir dann nicht bedienen könnten zu groß.” Außerdem betont Gigl: “In den ersten Jahren hatten wir einige geschlossene Gesellschaften außerhalb unserer Öffnungszeiten (Abendveranstaltungen), aber bei 61 Öffnungsstunden reicht weder unsere Energie noch der Personalstamm aus, um diese derzeit zu realisieren.”
In den 60er-Jahren wurde das Neureuth-Haus daraufhin von dem Tegernseer Bürgermeister, Anton Staudacher, für 350.000 Deutsche Mark gekauft. Eine vorausschauende Entscheidung. Immerhin hat sich das Neureuthhaus mittlerweile zu einem beliebten Wanderausflug für Einheimische und Urlauber gemausert.
Vom Neureuth-Parkplatz geht man etwa eine Stunde bis zum Gasthof. Vom Tegernseer Bahnhof läuft man noch um eineinhalb Stunden. Insgesamt sind etwa 400 Höhenmeter zu überwinden.
Aktuell hat der Berggasthof Dienstag und Mittwoch ab 8.30 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Sowie am Donnerstag von 8.30 Uhr bis 22 Uhr und Freitag bis Samstag wieder bis 18 Uhr. Warme Küche gibt es ab 11.30 Uhr und bis 14.30 Uhr. Auf der Speisekarte findet sich eine Variation an Frühstück, Suppen, Würstl und Brotzeiten. Achtung: Auch hier ist keine Kartenzahlung möglich.
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