Bürgermeister Josef Bierschneider referierte vor knapp 20 Männern und Frauen. Es ging nicht nur um aktuelle Entwicklungen im Tourismus in Kreuth, sondern auch im Tegernseer Tal und im Landkreis. Der Fokus der Gäste richtete sich jedoch hauptsächlich auf das Gemeindegebiet.
“Der Tourismus prägt die Gemeinde sehr stark”, startete der Rathaus-Chef seine Rede. In der Gemeinde sind zwei größere Hotels sowie viele mittlere und kleine Betriebe beheimatet, die Betten anbieten. Auch die Gastronomie, der Einzelhandel sowie Handwerker sind mittelbar betroffen, wenn es um den Fremdenverkehr geht. “Wenn es nicht so gut geht, spüren das nicht nur die Vermieter”, so Bierschneider weiter.
Mehr Gäste in Kreuth
So hat man zwar in letzter Zeit die Gästeankünfte steigern können, diese bleiben aber nach wie vor nur kurze Zeit in den Unterkünften. In den vergangenen zehn Jahren seien daher die Übernachtungszahlen um sieben Prozent gesunken, wie Bierschneider erklärte. Auch ist festzustellen, dass Gäste bei schlechtem Wetter häufig und vor allem kurzfristig stornieren.
Als größte Stärke der Gemeinde bezeichnete Bierschneider indes die Schönheit der Natur und der Berge. Das sei auch das Kapital, das es zu erhalten gelte, damit es im Tourismus gut laufe, so der Rathaus-Chef.
Kreuther Landschaft schützen – Infrastruktur ausbauen
Eben jene Landschaft von zu intensiver Bebauung freizuhalten, ist daher eine der großen Herausforderungen für Kreuth. Gleichzeitig muss aber auch weiterhin in Infrastruktur investiert werden. Bierschneider zählte die Parkplätze auf, die in der Gemeinde entstanden sind. Außerdem stehen jetzt an der Klamm Toilettenanlagen zur Verfügung.
Auch das grenzüberschreitende Wegebauprojekt nach Achenkirch nannte Bierschneider als weiteren Meilenstein der Gemeinde. Von Trinis bis zur Grenze Österreichs sei es jetzt möglich, ein durchgehendes Wegenetz zu benutzen – ohne dass man auf die Bundesstraße müsse, so Bierschneider.
Ebenso sei für die nächste Zeit in Kreuth einiges geplant. Etwa die Fortsetzung des Projektes Naturschauspiel, die Aufstellung von Übersichtstafeln oder Geschichtsstelen als Zusatzinformation.
Zudem ist die Installation eines Klangpavillons im Kurpark angedacht, damit Gäste mehr über die den Ort prägende Volksmusik erfahren können. In vielen kleinen Schritten soll so das touristische Angebot in Kreuth weiter verbessert werden.
Tourismusfusion nur bedingt Thema
Bierschneider sprach sich dann erneut für die Fusion von TTT und ATS zu einer gemeinsamen Tourismusorganisation für den gesamten Landkreis aus.
Der Weg ist der richtige. Jetzt gilt es, die Details zu klären.
Nach der Information von Bierschneider ging es in die Fragerunde. Hier kamen allerdings vor allem lokale Probleme auf den Tisch. Eine Lösung für eine Busverbindung bis zum Wanderparkplatz Ross- und Buchstein wurde beispielsweise gefordert. Die fahrradunfreundliche Pflege der Forststraßen wurde ebenfalls angesprochen.
Die Tourismusfusion und deren Vor- und Nachteile für die Gemeinde Kreuth beschäftigten zumindest die anwesenden Kreuther Bürger kaum. Vielmehr wünschten sich einige ein Verkehrskonzept fürs Tegernseer Tal, um auch den Staus in Kreuth vorzubeugen.
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