Eine Glosse von Florian Simon Eiler:
Zunächst einmal beginnen wir mit einer guten Nachricht: Dafür schauen wir in das beschauliche niederbayerische Aldersbach. Auf der Internetseite des Ortes steht: Der Gemeindebereich Aldersbach, mit zirka 4.500 Einwohnern, gehört zweifelsfrei zu den Gemeinden in der Region Passau, die wirtschaftlich auf soliden Beinen steht.
Tja, wahrscheinlich gestanden ist. Warum? Wissen Sie, wie viele Schläge der neu gewählte Bürgermeister Harald Mayrhofer von den Christlich Sozialen beim Anzapfen zum Start des Aldersbacher Frühlingsfests gebraucht hat? Er hat 20 Mal auf den Zapfhahn draufgedonntert. Bier gab es irgendwann. Vorher waren die ersten Aldersbacher mit Dehydrierung ins Passauer Klinikum eingeliefert worden. Wie oft Mayrhofer für diese Schmach das Parteibuch um die Ohren gehauen bekommen hat, ist nicht bekannt. Fakt ist eines: Welcher Investor möchte sich an einem Ort ansiedeln, bei dem das Gemeinde-Oberhaupt 20 Mal ins Leere schlug?
Bierdusche inklusive
Liebe Holzkirchner, Sie sehen, es hätte schlimmer kommen können. Bei uns sind schon zahlreiche Unternehmen angesiedelt, und die verantwortlichen Bosse von Bosch, Sandoz und dem Startup-Zentrum trinken sowieso nur Mineralwasser. Was sind schon sieben Schläge, mit einem zwischendurch herausgeplopptem Zapfhahn und einer Bierdusche für alle VIPs in der ersten Reihe?
Man kann es ja auch so sehen: Chef von Löwis hat mit seinem ersten O´Zapfen neue Maßstäbe gesetzt. Er hat gezeigt, dass er von Anfang an für Überraschungen gut ist. Kaum vorstellbar, was passiert wäre, wenn der erste Mann der Gemeinde mit einem Schlag den Hahn versenkt hätte. Wahrscheinlich hätten wir dann nach den Pfingstferien neben dem „Grünen Zentrum“ ein „Hopfen Zentrum“. Von Löwis gibt zusammen mit Robert Dullinger, dem Weltrekordhalter im Anzapfen, Lehrunterricht für alle angehenden Gemeindeoberhäupter. Der neue Oberbürgermeister von München, Dieter Reiter, wäre der erste, der sich für diesen Lehrgang eintragen würde. Geht ihm doch schon ordentlich die Düse vor seinem ersten Zapfen im Schottenhamel im September auf der Wiesn.
Nein, sind wir froh, so wie es gelaufen ist. Wir brauchen den Chef in den Ausschüssen und für andere gemeindliche Jobs. Und für jeden, der nass geworden ist, gibt es einen Tipp: Schnell rein ins Riesenrad und „nauf üba Holzkircha“, da schaut die Welt gleich anders aus.
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