Neresheimer wird zum echten Konkurrenten

Die Bürgermeisterkandidatur von Rolf Neresheimer wurde erst kurz vor Neujahr publik. Letzte Woche lud der Diplomingenieur interessierte Bürger ein, um über seine Pläne zur Zukunft von Bad Wiessee zu informieren – das Interesse war verhalten.

Gestern fand die Nominierungsveranstaltung statt. Für einige überraschend hat Neresheimer es geschafft, eine Liste mit acht Kandidaten für den Gemeinderat zu präsentieren. Und das vor einem gut besetzten Saal.

Rolf Neresheimer will Wiesseer Bürgermeister werden
Rolf Neresheimer will Wiesseer Bürgermeister werden.

Der 50-Jährige Kindertagesvater aus Bad Wiessee hat sich erst vor zwei Wochen entschieden als Bürgermeisterkandidat für Bad Wiessee anzutreten. Sein erstes Ziel war es den Bürgern eine „Wahl“ zu geben. Bei der gestrigen Nominierungsveranstaltung hat Neresheimer mit der Aufstellung einer eigenen Liste Mitstreiter für den Gemeinderat präsentiert. Und das mit Erfolg.

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Acht Wiesseer konnte der parteifreie Kandidat überzeugen, ihn bei seiner Kandidatur und im Gemeinderat zu unterstützen. Da er selbst keiner Partei angehöre, sei ist es für ihn besonders schwer den Wahlkampf zu finanzieren und Mitstreiter zu finden, so Neresheimer bei seiner Ansprache am gestrigen Abend. Deshalb freue er sich besonders über eine 1.000-Euro-Spende aus Rottach-Egern. Der spendable Bürger, so Neresheimers Interpretation, sei wohl auch für den Erhalt des Badeparks.

Gut gefüllter Saal bei Nominierungsveranstaltung

Waren vergangene Woche, bei seinem ersten öffentlichen Auftritt, noch viele Stühle frei, so fanden sich gestern fast 80 Wiesseer im Hotel zur Post ein, um sich über die Pläne des neuen Kandidaten zu informieren. Im Fokus stand dabei erneut die Zukunft des Badeparks und des Jodbad-Areals.

Der 50-jährige Bürgermeisterkandidat ist sich nach wie vor sicher: „Es gibt Alternativen zu der geplanten Therme, die auch der Bürgermeister Höß kennt.“ Neresheimer möchte weg von der “Großprojekthörigkeit” und gleichzeitig den Badepark erhalten. Des Weiteren wirft er dem amtierenden Bürgermeister vor, dass seine Planungen nicht transparent genug sind.

80 Unterschriften als letzte Hürde

Kurz gefasst, möchte der Konkurrent des amtierenden Bürgermeisters keine großen Projekte, die dem Ort wenig bringen, sondern ein belebtes und optimal genutztes Kurviertel, das für Gäste und Einheimische gleichermaßen attraktiv sei. Besonders wichtig war es ihm auf der gestrigen Veranstaltung zu zeigen, dass er den Aufgaben eines Rathaus-Chefs durchaus gewachsen ist. Durch seine Tätigkeit als Kindertagesvater werde er oft unterschätzt. Viele wissen nichts von seinen Managementerfahrungen auf internationalem Niveau.

Rund 80 Bürger verfolgten gestern die Nomienierungsveranstaltung von Rolf Neresheimer
Rund 80 Bürger verfolgten gestern die Nomienierungsveranstaltung von Rolf Neresheimer

Mit der Veranstaltung am gestrigen Abend war Neresheimer jedenfalls mehr als zufrieden. „Ich habe gemerkt wie wichtig es den Bürgern ist eine Wahl zu haben.“ Für ihn sei es sehr ermutigend, dass so viele Leute gekommen sind und ihm so gute Resonanz entgegen bringen.

Durch die Präsentation einer eigenen Liste und den neugewonnenen Mitstreitern, hat der amtierende Bürgermeisterkandidat zumindest die Hürde vom Außenseiterkandidaten zum echten Höß-Konkurrenten bereits erfolgreich genommen. Bad Wiessee steht also ein Wahlkampf bevor, mit dem lange niemand mehr gerechnet hatte.

Bis zum 3. Februar müssen sich jetzt noch 80 Wiesseer in eine Liste im Rathaus eintragen. Nur dann kann Neresheimer tatsächlich auch als Kandidat antreten. Aber auch da ist er zuversichtlich: „80 Unterschriften müssten gut zu schaffen sein.“

Hier die gesamte RAN Liste:

1. Rolf Neresheimer
2. Beate Meister
3. Ulrich Schmid
4. Stefan Meister
5. Armin Thim
6. Dieter Ahlborn
7. Melanie Hammerstädt
8. Eva Neresheimer

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