Ein angrenzendes Grundstück wurde erworben. Und am Dienstag hat der Wiesseer Gemeinderat dem Bauantrag für das letzte Puzzlestück zugestimmt. Die Entscheidung fiel dabei gegen die Stimmen der CSU.
Weil zu der Fläche, auf welcher der Brenner Park entstehen soll, erst kürzlich ein neues Grundstück hinzugekommen ist, musste die Gemeinde erneut über den Bauantrag entscheiden. Eine Zustimmung galt eigentlich als Formsache. Nur in Teilen der Wiesseer CSU ist das Projekt nach wie vor umstritten.
„80 Prozent der Bäume kernfaul“
Auf dem 15.000 Quadratmeter großen Areal solle Wegweisendes entstehen, hatte Thomas Radmer, Mitinitiator des Parks, im März 2013 angedeutet. Dass für die unter anderem rund 30 Luxuswohnungen zahlreiche Bäume gefällt werden mussten, ist in der Bevölkerung jedoch umstritten.
Bauherr Jupp Brenner erklärt dazu, dass etwa 80 Prozent der Bäume kernfaul gewesen seien und daher ein Sicherheitsrisiko dargestellt hätten. Die Baumfäule wurde von einem Gutachter festgestellt, dann sei die Entscheidung zur Fällung gefallen, so Brenner gegenüber der TS.
Planer Felix Radmer weiß Näheres über die Bäume: Insgesamt 330 standen vorher auf dem Grundstück, 70 davon mussten laut Radmer gefällt werden. Nun sollen – quasi als Ersatz für die gefällten, alten Bäume – wieder neue, gesunde gepflanzt werden.
Kürzlich hatte der derzeitige Eigentümer und Gemeinderat Jupp Brenner – zusammen mit dem Rottacher Bauunternehmer Thomas Radmer – ein unbebautes Grundstück erworben, welches sich südlich der mittlerweile abgerissenen Schlemmer-Klinik befindet. Weil die neue Fläche allerdings nicht Teil des Bebauungsplans ist, musste der Gemeinderat hier gesondert über den Bauantrag entscheiden.
Auf dem neuen Teilstück sollen zwei Wohngebäude, eine Tiefgarage sowie ein Empfangsgebäude entstehen. Bauamtsleiter Helmut Köckeis referierte über die Pläne. „Auf dem neu erworbenen Grundstück hat seit langer Zeit ein Baurecht bestanden. Die bisherigen Eigentümer haben davon aber keinen Gebrauch gemacht“, so Köckeis am Dienstag in der Wiesseer Gemeinderatssitzung. Das soll sich jetzt ändern.
Verbindungsbau hat nicht nur Freunde
Geplant ist – wie berichtet – unter anderem ein Verbindungsbau. In das Empfangsgebäude ist auch die Abfahrt zur Tiefgarage integriert. Die Gebäude weisen ein Erd- sowie Dachgeschoss auf. Die Wandhöhe beträgt 5,98 Meter. Die Verwaltung hatte bereits im Vorfeld alle Vorschriften – Abstände, Ortsgestaltungssatzung, Stellplatzsatzung – geprüft und keine Verstöße feststellen können.
Auch ist das Bauamt der Meinung, dass sich das Gebäude in die Umgebung durchaus einfügt. Zudem könne der Bauherr die erforderlichen acht Einwohnergleichwerte ausweisen. Daher stand einem positiven Urteil des Gemeinderates also nichts im Weg. Auch gewisse Bedenken von Karl Sauer, der sich um die Feuerwehrzufahrten sorgte, konnte Bauamtsleiter Köckeis ausräumen.
Kurt Sareiter von der CSU bekundete dagegen sein grundsätzliches Problem mit dem Zwischenbau, den er optisch nicht schön findet und den er bereits im Herbst abgelehnt habe. Drei seiner CSU-Kollegen – Hartwig Bayerschmidt, Herbert Stadler und Ingrid Versen – verweigerten ebenfalls ihre Zustimmung. Die Mehrheit hatte mit den Plänen Brenners jedoch keine Probleme. Damit dürfte auch der geplante Start der Bauarbeiten auf dem Gelände wie geplant über die Bühne gehen.
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