Adam bekam mächtig Stress, als er von seinem Apfel etwas abgab. Das prägt. Und wer gibt schon gerne seinen Löffel ab. Jeder gute Stürmer weiß aber, dass zu lange am Ball festhalten auch das Tor verhindern kann.
Eine Glosse von Florian Simon Eiler
Lobenswert erwähnen muss man deshalb die Zeilen der Redakteure der Evangelischen und Katholischen Rundfunkarbeit beim Saarländischen Rundfunk: „Ich stelle mir vor, Gott steht manchmal auf dem Spielfeld des Lebens und ruft mir zu: ,Abgeben, Mensch, gib doch ab!ʻ“
Wie viel die CSU aus dem medialen Angebot aus dem Saarland nutzt, ist unbekannt. Bekannt ist allerdings, dass immer mehr Parteifreunde dem Aufruf folgen. Guttenberg gab sein „Summa cum laude“ zurück. Okay, bei ihm merkte man doch noch, wie schwer es ist, sich von Dingen zu trennen. Das Loslassen von so weltlichen Gütern wie einem Doktortitel wirkte beim Freiherrn noch ungeübt und zögerlich. Inspiriert fühlte sich dadurch noch niemand.
Doch sein Funke sprang über, runter von Bayreuth bis hinter München zu den Miesbachern. Landrat Jakob Kreidl, ein eifriger Lerner, machte es schon von Anfang an besser. Der Frank Ribery der CSU schnappte sich den Ball, stürmte nach vorne, überblickte mit einem angeborenen Talent die Spielsituation und gab sofort ab. Gekrönt mit einem ansteckenden Lächeln im Gesicht.
Bayerisches Teamplay im Doktorentitelverzicht
Seit dieser Zeit ist auch dem letzten Politikverdrossenen klar, wie befreiend es ist, einen weltlichen Titel, so einen akademischen Firlefanz, einfach irgendwohin zu schießen. Ja, solche Teamplayer braucht jede Mannschaft. Sie werden geliebt und setzen Trends.
Von diesem Trend hat sich jetzt auch CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer anstecken lassen. Der Passauer legte in der Lernfähigkeit noch einen drauf und gab quasi über Nacht seinem Doktor den entscheidenden Kick beziehungsweise Klick. Der Titel ist sowohl auf seinem Internetauftritt als auch auf dem seiner Partei einfach gelöscht worden.
Bei so viel Teamgeist kann man eigentlich nur den Saarländischen Rundfunk wieder ins Spiel bringen, der da sagt: „Wenn ich dann wieder Kraft geschöpft habe, kann ich den Ball ja wieder übernehmen, denn andere müssen ja auch mal abgeben.“
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