420.000 Euro kostet die gesamte Sanierung. Zusätzliche 110.000 Euro würden für den direkten Einbau des Aufzugs anfallen. Unnötig, sagen die einen. Wichtig im Rahmen der Inklusion, sagen die anderen. Nun könnte es zu einem Kompromiss kommen.
Mehrmals schon hatten sich die Tegernseer Stadträte mit den Sanierungsplänen für die Grundschule beschäftigt. Der sofortige Einbau eines Aufzugs wurde immer wieder abgelehnt. Dabei würde eine solche Lösung es auch körperlich eingeschränkten Kindern und Lehrern problemlos ermöglichen, am Unterricht teilzunehmen. Auch die Musikschule nutzt das Gebäude.
Derzeit sei dem Stadtrat jedoch nichts davon bekannt, dass ein körperlich eingeschränktes Kind in die Schule gehe, so die Argumentation im vergangenen Jahr. Deshalb konnten die meisten Räte bisher auch keinen Bedarf für einen „110.000-Euro-Lift, den niemand braucht“ erkennen. Beim Einbau des Lifts würden über die reinen Investitionen hinaus auch laufende Kosten für Wartung und Instandhaltung entstehen.
Als einziger betonte SPD-Stadtrat Thomas Mandl immer wieder, dass seiner Meinung nach ein direkter Einbau des Lifts sinnvoll wäre. Gleichzeitig erklärte er, aus Gründen der „Inklusion“ – also der gemeinsamen Erziehung behinderter und nicht behinderter Kinder in der Schule – für eine Aufzugslösung an der Westseite des Gebäudes zu sein. Im Nachhinein, so Mandl, „wird es bestimmt teurer.“
Eine Meinung, die auch das Landratsamt und Anton Grafwallner, der Behindertenbeauftragte des Landkreises, vertraten. Nun wird am kommenden Dienstag bei der ersten Sitzung des Stadtrates nach der Winterpause über einen möglichen Kompromiss diskutiert. Auf der Agenda stehen unter anderem eine Rampe anstelle der Liftlösung und der Einbau eines Behinderten-WCs. Hier geht es zur Tagesordnung der Sitzung im Tegernseer Rathaus, die am 4. Februar um 18:30 Uhr beginnt.
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