Schneckentempo durch Warngaus Dörfer

Die Gemeinde hat eine Idee zur Verkehrsberuhigung: Zur Sicherheit für Bürger und Schulkinder möchte sie mehr Tempo 30-Zonen einrichten. Denn: Die Anlieger maulen, manche sogar wöchentlich. Der Bürgermeister verspricht sich mehr Lebensqualität. Doch die Gemeinderäte sind skeptisch.

Parallel zur Taubenbergstraße hat die Gemeinde Warngau die Stichstraße zur Tempo 30-Zone erklärt, damit ein sicherer Schulweg vom westliche Warngau und der BOB-Haltestelle gewährleistet ist.
Parallel zur Taubenbergstraße hat die Gemeinde Warngau die Stichstraße zur Tempo 30-Zone erklärt, damit ein sicherer Schulweg vom westliche Warngau und der BOB-Haltestelle gewährleistet ist.

Mehr Sicherheit, wenn die Autofahrer künftig im Schneckentempo durch Warngaus und seine Dörfer juckeln. Das erhofft sich die Gemeinde. Deshalb überlegt Bürgermeister Klaus Thurnhuber (FWG) mit seinem Team künftig mehr Tempo 30-Zonen einzurichten.

Hintergrund sind Beschwerden der Anlieger. Raser seien Alltag. Der Ruf nach „mehr Radarmessungen“ wird lauter. Das beobachtet Bauamtsleiter Michael Wagner, der auch für Verkehrsfragen zuständig ist.

Anzeige

Drei Schleichzonen ins Auge gefasst

Wagner setzte sich mit Experten des Landratsamt und der Polizeiinspektion Holzkirchen zusammen, sondierte, welche Gebiete in der Gemeinde sich überhaupt für verkehrsberuhigte Areale eignen und was rechtlich umsetzbar ist. Die ersten Ergebnisse hat er gestern dem Gemeinderat vorgestellt.

In Warngau gibt es drei mögliche Gebiete. Das erste ist die Probezone, die seit gut zwei Jahren parallel der Taubenbergstraße bis zum Kirchweg eingerichtet wurde – „mit großen Erfolg“, wie Thurnhuber betont. Ein wichtiger Weg für viele Schulkinder aus dem westlichen Warngau, die durch die Unterführung kommen.

Zweitens: das gesamte Areal zwischen Taubenbergstraße und Riedstraße, dass auch von Schülern genutzt wird, das wäre der Herzenswunsch des Bürgermeisters. Als Drittes wurde von den Experten die Region am Kaiserbichl, westlich der Bundesstraße vorgeschlagen. Ungeeignet sei der Bereich nördlich der Taubenbergstraße.

Tempo 30-Zonen ins Gespräch bringen

Außerdem kommen noch Osterwarngau und Lochham in Frage. Eindeutige Verlierer sind Draxlham und Bernloh. In Draxlham gäbe es hauptsächlich Durchgangsverkehr. Da könne man höchstens ein Tempolimit einsetzen, aber keine Zone, so der Bürgermeister.

„Oberwarngau hat keinen Durchfahr-Charakter, ist eher verwinkelt“, betont Max Bauer von den Freien Wählern (FWG), „ deshalb würde ich keine so plakativen 30er-Zonen einrichten“. Engelfried Beilhack (CSU) möchte lieber an die Eigenverantwortung der Bürger appellieren. Ausnahme sind für ihn lediglich Schulwege.

Fazit dieser ersten Runde war, dass eine Kostenaufstellung gemacht werden soll und das die rechtlichen Fragen geklärt werden. Bei den Kosten rechnet Thurnhuber damit, dass sie „mit rund 10.000 Euro erschwinglich“ bleiben. Konkrete Vorschläge, wo denn künftig die Autofahrer im Schneckentempo schleichen sollen, werden bei der nächsten Sitzung des Gemeinderats vorgestellt. Es solle „ein Zugewinn für alle werden, besonders überall wo Kinder unterwegs sind“.

SOCIAL MEDIA SEITEN

Anzeige
Aktuelles Allgemein

Diskutieren Sie mit uns
Melden Sie sich an und teilen Sie
Ihre Meinung.
Wählen Sie dazu unten den Button
„Kommentare anzeigen“ aus

banner