Damit steigt die Pro-Kopf-Verschuldung auf über 1.000 Euro. Keine Sorge, sagt Bürgermeister Josef Hartl. „Wir wollten die Bürger nicht zusätzlich belasten – sonst hätten wir deutlich weniger Schulden.“
Einstimmig hat der Waakirchner Gemeinderat am Dienstag Abend den Haushalt für das Jahr 2014 verabschiedet. 13,4 Millionen Euro sind für das nächste Jahr eingeplant. Etliche Investitionen müssen gestemmt werden. Dazu will man weitere 1,6 Millionen Euro Kredit aufnehmen. Offiziell ist dafür noch die Genehmigung der Rechtsaufsicht notwendig.
Andreas Hagleitner, Gemeinderat der Freien Wähler, findet die Kreditaufnahme-Lösung „positiv für die Gemeindebürger, denn kein Bürger hätte eine so günstige Finanzierung bekommen.“
Neue Schulden treiben Pro-Kopf-Verschuldung in die Höhe
In Summe klettert damit die Pro-Kopf-Verschuldung Waakirchens auf 1.066 Euro. Eine Zahl, die nicht nur deutlich über dem Landesdurchschnitt (746 Euro) liegt, sondern auch so manchen Bürger wohl erst einmal erschrecken lässt. Der Schuldenstand insgesamt beläuft sich auf über 5,8 Millionen.
Bürgermeister Sepp Hartl findet die Sache jedoch halb so schlimm und beruhigt: „Wir wollten die Bürger nicht belasten – sonst hätten wir deutlich weniger Schulden.“ Damit spielt Hartl auf die niedrigen Steuersätze und die moderate Erhöhung der Wasserkosten an.
Trotzdem bekommt die Gemeinde die Kosten, die vor allem die Errichtung des Wasser-Hochbehälters verursacht hat, über die Wasserabgabe wieder herein. Laut Kämmerer Toni Demmelmeier sei die Gebühr bereits zum 1. Januar 2012 von 90 Cent netto pro Kubikmeter (96 Cent brutto) auf 1,55 Euro (1,66 Euro) angehoben worden.
Kämmerer zufrieden mit den Zahlen
Mit der neuen Kreditaufnahme von 1,6 Millionen Euro ist sichergestellt, dass notwendige Investitionen getätigt werden können. „Der Finanzausschuss hat alles reingenommen, was im Raum steht“, verkündete der Kämmerer in der gestrigen Sitzung. Größere Investitionen gibt es in den Bereichen Feuerschutz (380.000 Euro), Straßen (u.a. Gemeindeverbindungsstraße 480.000 Euro) Kanalisation, Friedhöfe (400.000 Euro) und Wasserversorgung (Baumaßnahmen Hochbehälter 900.000 Euro). Demmelmeier ist mit „seinen“ Zahlen aber zufrieden.
Wir gehören nicht zu den allerärmsten Gemeinden.
Es wurde in seinen Augen gut gewirtschaftet. „Wir sind das ganze Jahr ohne Kassenkredit ausgekommen“, ist er stolz. „Das ist selbst für mich ein Sonderfall.“ Die Zuführung zum Vermögenshaushalt beträgt dann auch 997.450 Euro.
Weil auch Grundstücksverkäufe erfolgreich waren (950.000 Euro) und zudem die Steuereinnahmen in Waakirchen sprudeln (Gewerbesteuer allein schon 1,2 Millionen) fallen auch die gesunkenen Schlüsselzuweisungen vom Land (672.000 Euro) und die zu entrichtende Kreisumlage (2,4 Millionen) nicht allzu sehr ins Gewicht. „Man merkt’s gar nicht, weil die anderen Zahlen so gut sind.“ So können auch die Hebesätze unverändert bleiben: Grundsteuer A mit 290 von Hundert, Grundsteuer B mit 270 von Hundert und Gewerbesteuer mit 310 von Hundert.
Auch das Personal kann unterm Strich mit mehr rechnen. Zum 1. Januar 2014 machen sich die erfolgreich gelaufenen Tarifverhandlungen bemerkbar. Die Gehälter sind gestiegen. Insgesamt belaufen sich die Dienstbezüge der Gemeinde auf 1,4 Millionen.
SOCIAL MEDIA SEITEN