Laut Definition ist ein Gerücht, eine unverbürgte Nachricht, die stets von allgemeinem oder öffentlichem Interesse ist und sich diffus und zumeist mündlich verbreitet und deren Inhalt mehr oder weniger starken Veränderungen unterliegt. Ein Gerücht lebt auch immer von Spannungsverhältnissen – ob wahr oder unwahr. Daher erregt es Aufmerksamkeit.
So auch das derzeit heißeste Gerücht Holzkirchens. Am Stammtisch wird diskutiert. Die Bedienung hört mit und erzählt es einem Bauern. Dieser erzählt es dem Handwerker weiter und der wiederum seiner Fußpflegerin. Ganz getreu dem Credo „Fama crescit eundo“ – das Gerücht wächst, während es sich verbreitet.
Von Privatangelegenheiten …
So gehen die meisten Holzkirchner derzeit fest davon aus, dass Wirt Manfred Papst, Betreiber des Brauereigasthofs Oberbräu, zum neuen Jahr die geschichtsträchtigen Räumlichkeiten am Marktplatz räumt. Seit 2009 und einer umfangreichen Renovierung schmeißt Familie Papst die Traditionsgaststätte „Oberbräu“. Ihr Ziel, wie es auf der Internetseite heißt: Den Gasthof wieder als kulinarische Größe im bayerischen Oberland zu etablieren.
Doch bis dato kursieren wilde Spekulationen über eine geplante Verlagerung des päpstlichen Standorts oder etwaige Streitigkeiten zwischen Pächter und Verpächter. Zum allgemeinen Sachverhalt will sich Letzterer, Josef Hohenadl, nicht äußern. Er sieht es vielmehr als seine „Privatangelegenheit“.
… und anderen Streitigkeiten
Seine Frau aber kennt die Antwort: „Fragen Sie am besten Herrn Papst selbst – aber er bleibt sowieso drin.“ Das bestätigt auch Manfred Papst auf Nachfrage der Holzkirchner Stimme. Wäre er gegangen, so Papst weiter, dann zum 25. Januar. „Jetzt bleibe ich doch“. Weiteres hat er dazu nicht zu sagen.
Die Holzkirchner dürfen also vorerst bei Papsts weiterhin unter handgeschnitzer Holzdecke aus dem 19. Jahrhundert dinieren. Es scheint so, als hätte man sich in der “Causa Oberbräu” am Ende doch geeinigt. Über die Hintergründe bewahren die Protagonisten aber lieber Stillschweigen.
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