Im Nordlandkreis wird derzeit wieder über das Thema Windkraft diskutiert. Grund sind die überarbeiteten Pläne für mögliche Bauflächen für Windräder. Wie berichtet sind die möglichen Flächen stark begrenzt. Die Windkraft-Hoffnungen liegen nun auf Otterfing und Valley.
In der jüngsten Sitzung des Valleyer Gemeinderates freute sich Bürgermeister Andreas Hallmannsecker darüber, dass die vorgesehene Fläche im Fichtholz nun erheblich kleiner geworden ist. Insgesamt sei diese nun 211 Hektar groß. Das wäre genug Platz für etwa zwei bis drei Windräder.
Valley begrüßt Verkleinerung der Flächen
Schon am vergangenen Mittwoche habe sich der Arbeitskreis „Windkraft“ mit dem Thema beschäftigt, berichtete der Bürgermeister. Die Frage nach der Energiewende habe man dabei grundsätzlich mit „Ja“ beantwortet, aber am liebsten nach dem Sankt Florians Prinzip. Sprich: „Bitte nicht bei uns.“
Der Bürgermeister stellte jedoch klar, dass eine reine Negativplanung nicht möglich wäre. Wenn man einen Vorschlag ablehnen wolle, müsse das gut begründet werden. Josef Huber (VL) schlug daher vor, die jetzigen Flächen zu akzeptieren. Hallmannsecker machte auch noch einmal klar, dass ein Grundbesitzer in den ausgewiesenen Flächen nicht automatisch Baurecht habe.
„Der Gemeinderat muss dazu Stellung nehmen. Eine Verspargelung der Landschaft ist somit nicht möglich“, so der Rathauschef. Solange aber kein Grundbesitzer bauen will, brauche die Gemeinde auch keinen Flächennutzungsplan. „Die Energiewende ist vielleicht noch nicht da, aber sie kommt wahrscheinlich irgendwann“. Eine endgültige Entscheidung wurde aber noch nicht getroffen. Der Arbeitskreis soll sich noch einmal mit dem Thema beschäftigen.
“Das hält vor Gericht niemals stand”
Nicht so positiv wie in Valley hat man die Pläne in Holzkirchen aufgenommen. Bereits im Bauausschuss hatte es dazu heftige Debatten gegeben. Im Marktgemeinderat waren sich dann fast alle einig: Diese Planung lehnt man ab.
Der dritte Bürgermeister Robert Wiechmann (Grüne) brachte es auf den Punkt: Das Problem der Verspargelung der Landschaft sei in Wirklichkeit gar nicht vorhanden. „Im ganzen Landkreis ist nun vielleicht noch ein Windrad möglich“, überspitze Wiechmann. Dafür hätte man sich die monatelange Planung im Voraus auch sparen können.
Von Seiten der Freien Wähler hatte man zudem rechtliche Bedenken. Die vorgelegte Planung sei eine reine Verbotsplanung. „Ich kann nur jeden Investor einladen sich ein Grundstück auszusuchen. Dieser Plan wird niemals vor Gericht standhalten“, glaubt Rechtsanwalt Marcus Ernst (FWG). Auf diese Weise könnte überall ein Windrad gebaut werden. Auch da, wo man es auf keinen Fall will. Somit könne man der aktuellen Planung unmöglich zustimmen.
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